Jeder ehemalige Kreuzfahrtfahrer kennt es: das periodische Fernweh, das einem wieder aufs Meer hinauszieht. Und jeder Unbedarfte kennt sie: die Sehnsucht nach dem Fernweh.
Die Amerikanerin Joey Hadden hat sich ihren Traum wahrgemacht, aus Sehnsucht künftige Fernweh zu machen. Für 2.000 US-Dollar buchte sie sich eine siebentägige Reise in der Ocean-View-Kabine auf dem derzeit größten Kreuzfahrtschiff der Welt: Dem „Wonder of the Sea“.
Enttäuschung begann bereits vor der Reise
Dass ihr Trip sich anders gestalten könnte als erträumt und durch Prospektlektüren bestätigt, begann Hadden bereits vor der Abfahrt zu ahnen, berichtet „Business Insider“.
Da Hadden weitab des Starthafens wohnt, sei sie in die Nähe des Hafens in Fort Lauderdale, Florida, geflogen. Zu ihrer Ernüchterung habe sie dort ein bescheidenes Hotel vorgefunden, in dem der Reiseveranstalter ein noch bescheideneres Zimmer für sie gebucht hatte – und all das, nachdem sie 45 Minuten lang am Flughafen auf den Hotelshuttle gewartet hatte.
Lange Warteschlangen zum Kreuzfahrtschiff
„Business Insider“ berichtet, am nächsten Morgen habe Hadden sich mit einer großen Gruppe erneut in den Hotelshuttle gequetscht und sei zum Terminal gefahren. Während sie in einer schier endlosen Schlange darauf wartete, an Bord gelassen zu werden, habe sie ein Schild gesehen, das ihr zu diesem Zeitpunkt nur noch ein müdes Lächeln entlockt habe: „Das Abenteuer beginnt hier.“
Das 362 m lange Kreuzfahrtschiff kam Hadden eng vor
Endlich am Kreuzfahrtschiff angelangt, sei Hadden erneut enttäuscht worden, so „Business Insider“. Obwohl das 362 Meter lange Schiff ihr so groß vorgekommen sei wie eine kleine Stadt, sei sie während ihres einwöchigen Aufenthalts immer wieder davon überrascht worden, wie viele Menschen und Warteschlangen auf dem Schiff waren.
Die Pools seien zu normalen Tageszeiten durchgehend besetzt gewesen. Die Poolränder seien – gegen alle Bordregeln – ausnahmslos mithilfe von Badetüchern reserviert worden.
Selbst Landtouren enttäuschten Hadden
Laut „Business Insider“ setzte sich die Warterei selbst auf Haddens Land-Exkursionen fort. Oftmals habe Hadden sich durch dichte Menschenmassen drängen müssen, um zu ihrem Tourleiter zu finden. Viele der aufregendsten Sehenswürdigkeiten habe sie nur aus überhitzten Bussen heraus betrachten dürfen.
Hadden würde ihre Entscheidung künftig von einem Faktor abhängig machen
„Business Insider“ erzählt Hadden, sie habe sich auf dem Schiff mit einem Crew-Mitglied unterhalten und gehört, dass sich außer ihr noch 5.000 andere Gäste auf „Wonders of the Sea“ befanden. Daher könne sie verstehen, dass es überall so lange Wartezeiten gab.
Eine Kreuzfahrt würde sie auch nächstes Mal wieder buchen – allerdings nur außerhalb der Hauptsaison, um die Menschenmengen zu vermeiden.