Mit dem Bürgergeld im Rücken wollen Deutschlands Jobcenter durchstarten und ihren miserablen Ruf verbessern. Ein Ortsbesuch in Berlin
So hat sie es sich nicht vorgestellt. Nicht so leise, nicht so freundlich. „Es ist voll hell hier“, sagt die junge Frau überrascht. Sie setzt sich in eine Ecke eines dunkelblauen Sofas im Konferenzraum des Jobcenters und fängt an, nervös mit dem Fuß zu wippen.
Die Frau ist Ende 20. Absolventin des Bachelors Modedesign. Arbeitslos. Gerade hat sie im Empfangsbereich ihren Bürgergeld-Antrag abgegeben. Ihr gegenüber setzt sich Marco Backs in einen hellgrünen Sessel – sportlich gekleidet in Jeans, T-Shirt, Turnschuhen. Der Jobcenter-Mitarbeiter betreut Menschen, die zum ersten Mal in sein Amt kommen. „Neukunden“, wie er sie nennt. „Erzählen Sie mal, warum sind Sie hier im Jobcenter?“ Auch das hat sie nicht erwartet. „Was, ich kann einfach erst mal erzählen?“