Jetzt kommt Bewegung in den Fall Jurca: Der Augsburger AfD-Mann, der derzeit für für den bayerischen Landtag kandidiert, soll am frühen Samstagmorgen in Augsburg von bislang unbekannten Tätern zusammengeschlagen worden sein. Bilder zeigen ihn mit starken Blutergüssen im Gesicht, auch sein Knöchel soll bei dem Vorfall verletzt worden sein. Der Fall lässt jedoch noch viele Fragen offen.
Bei ihren Recherchen im Stadtteil Oberhausen trafen Journalisten der „Augsburger Allgemeinen“ jetzt auf einen mutmaßlichen Zeugen. Er habe jedoch nicht die Tat selbst beobachtet, sondern Jurca bereits um 0.30 Uhr in der Augsburger Schönbachstraße getroffen. Diese liegt unweit des Ortes, an dem sich der Überfall ereignet haben soll.
Der Zeuge habe glaubhaft berichtet, dass Jurca in Begleitung eines weiteren Mannes gewesen sei, so die „Augsburger Allgemeine“. Der AfD-Politiker sei bei der Begegnung „ziemlich angetrunken“ gewesen und habe „ein bisschen getaumelt“. Er habe eine Flasche hochprozentigen Alkohols bei sich gehabt und habe versucht, den Zeugen und einen Freund zum Mittrinken zu bewegen.
Nachdem der Zeuge abgelehnt habe, sei Jurca zu einer anderen Personengruppe gegangen, die etwas weiter entfernt an einem Tisch gesessen habe. Als der Zeuge am nächsten Tag Berichte über den mutmaßlichen Angriff auf Jurca gesehen habe, habe er ihn wiedererkannt. Er sei sich „100 Prozent sicher“, Jurca vor der Tat getroffen zu haben.
Jurca bestreitet Aussage – und klinkt sich aus Diskussion aus
Eine Anfrage von FOCUS online, ob die Aussagen des Zeugen in die laufenden Ermittlungen einfließen, wollte das Polizeipräsidium Schwaben-Nord weder bestätigen noch dementieren. Jurca sei aber bereits zum Fall vernommen worden. Neue Tatzeugen hätten sich aber nicht gemeldet.
Jurca selbst dementierte die Zeugenaussage auf Twitter. Um 0.30 Uhr sei er noch auf einer Grillparty gewesen. „Wieso kann eigentlich jeder Dahergelaufene ohne Konsequenzen irgendwas behaupten und die Zeitungen publizieren?“, schreibt er. Das Ausmaß der Diffamierung sei „schockierend“. „Es bringt nichts – ich melde mich ab zu dem Thema“, heißt es weiter.