Verdi setzt bei Tarifstreit im Handel erneut auf Warnstreiks
Donnerstag, 12. Oktober, 20.28 Uhr: Im Tarifstreit im Handel kommt es am Freitag nach Plänen der Gewerkschaft Verdi erneut zu Warnstreiks. Bundesweit werden voraussichtlich etwa 10 000 Beschäftigte die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft am Donnerstag mitteilte. Es geht nicht nur um den Einzelhandel, sondern auch um den Groß- und Außenhandel. Es soll regionale Kundgebungen und andere Aktionen geben. Bereits in den vergangenen Monaten war es mancherorts zu Warnstreiks gekommen, die Folgen für die Verbraucherinnen und Verbraucher hielten sich allerdings in Grenzen.
Im langwierigen Ringen um neue Tarifverträge kommen beide Seiten auf keinen gemeinsamen Nenner. Verdi wirft den Arbeitgebern eine „Blockadehaltung“ vor. Deren Angebote gingen an der Existenznöte der Beschäftigten vorbei, moniert die Gewerkschaft. Die Arbeitgeber verweisen hingegen auf die schwierige wirtschaftliche Lage der Firmen.
Verdi fordert im Einzelhandel 2,50 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Stunde bei einem 12 Monate gültigen Tarifvertrag. Die Arbeitgeber bieten nach eigenen Angaben ein Plus von insgesamt 8,5 Prozent in zwei Schritten bei einer Vertragslaufzeit von 24 Monaten. Wegen des festgefahrenen Tarifstreits empfahl der Handelsverband den Unternehmen unlängst, die Entgelte um 5,3 Prozent auch ohne Tarifabschluss anzuheben – dieses Extra-Geld soll dann bei einem Vertragsabschluss angerechnet werden.
Fluglotsen in Frankreich streiken am Freitag – Einschränkungen auch für Deutschland
Dienstag, 10. Oktober, 18.43 Uhr: Wegen eines Streiks von Fluglotsen in Frankreich werden für diesen Freitag europaweit Einschränkungen im Flugverkehr erwartet. Am Flughafen Paris-Orly werde die Zahl der Flüge um 40 Prozent reduziert, in Marseille um 20 Prozent und in Beauvais um 15 Prozent, teilte die Zivilluftfahrtbehörde (DGAC) am Montag in Paris mit. Hintergrund ist ein landesweiter und branchenübergreifender Streiktag in Frankreich für höhere Löhne, einen konkreten Tarifstreit bei den Fluglotsen gibt es nicht.
Streiks der französischen Fluglotsen hatten schon in der Vergangenheit nicht nur innerfranzösische Flüge und Verbindungen von und nach Deutschland ausgebremst. Auch Flüge, die den französischen Luftraum lediglich durchqueren, etwa auf dem Weg von Deutschland nach Spanien, waren betroffen.
Verdi ruft am „Amazon Prime Day“ zu Warnstreiks an fünf Standorten auf
20.07 Uhr: In dem seit mehr als zehn Jahren andauernden Tarifkonflikt mit dem Versand- und Onlineriesen Amazon hat die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte an fünf Verteilzentren in Deutschland erneut zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
GEW ruft erneut zu dreitägigem Warnstreik an Berliner Schulen auf
Montag, 09. Oktober, 17.30 Uhr: An vielen Berliner Schulen fällt von Dienstag an erneut der Unterricht wegen eines Warnstreiks aus. Die Bildungsgewerkschaft GEW hat Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Schulpsychologen aufgerufen, für drei Tage ihre Arbeit niederzulegen. Sie will damit ihrer Forderung nach kleineren Klassen Nachdruck verleihen. Die GEW verlangt schon seit zwei Jahren einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz, mit dem Klassengrößen und weitere personelle Unterstützung geregelt wird. Auf diese Weise könnten gesündere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte und andere Schulbeschäftigte und gleichzeitig eine höhere Unterrichtsqualität erreicht werden, argumentiert sie. Der Streikaufruf ist laut GEW bereits der 15. seit Oktober 2021.
Der Senat sieht keine Möglichkeit zur Umsetzung der GEW-Forderung. Er verwies zuletzt immer wieder auf den Lehrermangel, der kleineren Klassen aktuell entgegenstehe. Zudem gehöre Berlin – wie alle anderen Bundesländer außer Hessen – der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) an. Ohne deren Zustimmung könne Berlin keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße aufnehmen, und die TdL lehne solche Verhandlungen ab. Ein Berliner Alleingang sei nicht möglich, ohne den Rausschmiss aus der TdL zu riskieren. Momentan arbeiten nach Angaben der Bildungsverwaltung an Berlins öffentlichen Schulen gut 34 500 Lehrkräfte. Eine ganze Reihe von ihnen sind Beamte und dürfen nicht streiken. An den bisherigen Warnstreiks der GEW für kleinere Klassen beteiligten sich jeweils einige Tausend Lehrkräfte, Unterricht fiel teilweise aus. Die letzte, ebenfalls dreitägige Arbeitsniederlegung fand im Juni statt.
Gewerkschaft Verdi ruft zu Warnstreik an Berliner DRK-Krankenhäusern auf
Freitag, 06. Oktober, 20.33 Uhr: Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der drei DRK-Kliniken in Berlin für kommenden Mittwoch zum Warnstreik aufgerufen. Wegen der hohen Streikbereitschaft sei an dem Tag mit Stationsschließungen zu rechnen, teilte Verdi am Freitag mit. Konkret habe die Gewerkschaft bei der Geschäftsleitung 15 Stationen zur vollständigen Schließung und fünf Stationen zur Teilschließung angemeldet. Auch die zentrale Notaufnahme könne betroffen sein.
In der laufenden Tarifrunde mit den drei Krankenhäusern fordert die Gewerkschaft 15 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Geld für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll demnach zwölf Monate betragen. Das Angebot der Arbeitgeber umfasst Verdi zufolge eine Entgelterhöhung um 10,84 Prozent bei einem Mindestbetrag von 260 Euro. Zudem sei eine Inflationsausgleichsprämie und eine Laufzeit von 27 Monaten angeboten worden.
Gewerkschaft Verdi weitet Warnstreik im sächsischen Großhandel aus
Donnerstag, 05. Oktober 2023, 07.46 Uhr: Die Gewerkschaft Verdi hat die Warnstreiks im sächsischen Großhandel ausgeweitet. Am Donnerstagmorgen legte ein Teil der Belegschaft im Edeka Foodservice in Chemnitz und Schkeuditz seine Arbeit nieder, wie eine Gewerkschaftssprecherin auf Anfrage mitteilte.
Bereits seit Mittwoch sind die Beschäftigten beim Edeka Foodservice in Dresden im Ausstand. Nach Verdi-Angaben soll der Warnstreik bis Samstag andauern. Verdi fordert für die rund 38 000 Beschäftigten im Groß- und Einzelhandel in Sachsen unter anderem eine Anhebung in mehreren Gehalts- und Lohngruppen um 27 Cent je Arbeitsstunde sowie eine Erhöhung der Entgelte um 13 Prozent für Gewerkschaftsmitglieder.
Die Beschäftigten seien sehr verärgert über die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber, fünf Monate im Tarifkampf und noch kein angemessenes Angebot der Arbeitgeber, sagte die Verhandlungsführerin von Verdi im Großhandel Sachsen, Sylke Hustan. „Die Beschäftigten benötigen eine kräftige tabellenwirksame Entgelterhöhung, um die enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten zu stemmen und das möglichst schnell“. Die nächste Tarifverhandlung ist für den 23. Oktober geplant.
Gewerkschaft Verdi ruft zu Warnstreik in Dresden auf
Mittwoch, 04. Oktober 2023, 20.39 Uhr: Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten im Großhandel zu einem Warnstreik ab dem frühen Mittwochmorgen aufgerufen. Konkret handelt es sich dabei um den Edeka Foodservice in Dresden, wie aus einer Pressemitteilung der Gewerkschaft von Dienstagabend hervorgeht. Der Streik soll mehrere Tage dauern.
Verdi fordert für die rund 38 000 Beschäftigten im Groß-und Einzelhandel in Sachsen unter anderem eine Anhebung in mehreren Gehalts- und Lohngruppen um 27 Cent je Arbeitsstunde, sowie eine Erhöhung der Entgelte um 13 Prozent für Gewerkschaftsmitglieder.
„Die Beschäftigten benötigen eine kräftige tabellenwirksame Entgelterhöhung, um die enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten zu stemmen und das möglichst schnell“, so die Verhandlungsführerin von Verdi im Großhandel Sachsen, Sylke Hustan.
600 Beschäftigte demonstrieren für deutlich höhere Löhne im Handel
Dienstag, 03. Oktober, 11.11 Uhr: Im Tarifkonflikt des Hamburger Groß- und Einzelhandels haben Beschäftigte am Montag für deutlich höhere Löhne demonstriert. Unter dem Motto „Ohne uns kein Geschäft“ zogen sie durch die City der Hansestadt. Nach Angaben der Verdi-Verhandlungsführerin Heike Lattekamp beteiligten sich knapp 600 Gewerkschaftsmitglieder an der Kundgebung. Parallel gab es erneut Warnstreiks. Nach einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi sollen die Arbeitsniederlegungen bis Mittwoch (4.10.) dauern. Die Gewerkschaft kritisiert, dass die Arbeitgeber auch nach mehreren Verhandlungsrunden „nur Reallohnverluste“ böten.
Für beide Sektoren des Handels wird getrennt verhandelt. Verdi fordert für die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel ein Lohnplus von rund 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro mehr im Monat. Für die Beschäftigten im Einzelhandel fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro pro Stunde sowie ein rentenfestes Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde. Sowohl im Groß- als auch im Einzelhandel sollen Auszubildende bei einer Tariflaufzeit von einem Jahr monatlich 250 Euro zusätzlich bekommen.
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