Militante Palästinenser im Gazastreifen haben auf den Tod eines hungerstreikenden palästinensischen Islamisten mit schwerem Raketenbeschuss reagiert. Israels Antwort lies nicht lange auf sich warten. Die Sorge vor weiterer Gewalt wächst.
Nach Raketenangriffen aus dem Gazastreifen wegen des Tods eines Häftlings hat die israelische Luftwaffe mehrere Ziele in dem Palästinensergebiet angegriffen.
Darunter seien Militärposten, ein Waffenlager, Waffenproduktionsstätten und eine Ausbildungseinrichtung der im Gazastreifen herrschenden Hamas, teilte das israelische Militär in der Nacht mit.
Israel mache die militant-islamistische Hamas für alle vom Gazastreifen ausgehenden Attacken verantwortlich. Berichten aus dem abgeschotteten Küstengebiet zufolge waren an mehreren Orten Explosionen zu hören.
Palästinenser feuern mindestens 30 Raketen
Zuvor hatten militante Palästinenser im Gazastreifen nach dem Tod eines palästinensischen Häftlings laut Armee mindestens 30 Raketen und sechs Mörsergranaten auf Israel abgefeuert. Sanitätern zufolge wurden mindestens drei Menschen in Israel durch Raketensplitter verletzt, einer davon schwer. Weitere wurden Medienberichten zufolge wegen Angstzuständen behandelt.
In der Nacht heulten in mehreren Städten erneut die Warnsirenen. Im nördlichen Gazastreifen erlitt laut Krankenhausangaben ein Mann schwere Verletzungen, als er nach einem israelischen Luftangriff von einem großen Stein getroffen wurde. Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen hatte zuvor mitgeteilt, Krankenhäuser und Rettungsdienste seien in erhöhter Bereitschaft.
Ägypten will vermitteln
Wie die Nachrichtenseite “ynet” berichtete, bemühte sich Ägypten am Abend um Vermittlungen zwischen Israel und einflussreichen Kräften im Gazastreifen, um die Kämpfe zu beenden. Hamas-Chef Ismail Hanija kündigte in der Nacht an: “Wir nehmen Kontakt mit unseren Brüdern in Ägypten und Katar auf, um die Aggression gegen den Gazastreifen zu stoppen.”
Die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad verbreitete unterdessen im Gazastreifen ein Video, das ihre Leute bei der Vorbereitung eines Raketenabschusses zeigen soll. Am Ende erscheint der Schriftzug “Wir haben noch nicht angefangen.”
Islamist stirbt nach Hungerstreik in Haft
Am späten Abend hielt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Besprechung zur Sicherheitslage ab, bei der auch Verteidigungsminister Joav Galant dabei war. “Jeder, der versucht, den Bürgern Israels zu schaden, wird es bereuen”, warnte Galant.
Hintergrund der jüngsten Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern ist der Tod von Chader Adnan. Am Dienstagmorgen starb das ranghohe Mitglied des Islamischen Dschihads nach fast drei Monaten Hungerstreik in israelischer Haft.