Das Blatt berichtet von einem Mann, der mit einer schweren Rückenverletzung in das Klinikum eingeliefert wurde. Eine dringend notwendige Operation wurde allerdings nicht durchgeführt. Der Grund: keine Kapazitäten. Der Mann bekam schließlich eine Lungenentzündung. Als er nach sieben Tagen endlich operiert wurde, starb er. Das berichtet die „Bild“.
Die Familie des Toten habe demnach nun Anzeige gegen die verantwortlichen Ärzte erstattet. Und tatsächlich bestätigt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg Ermittlungen gegen die Klinik. Der Verdacht: fahrlässige Tötung.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Oldenburger Klinik wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung
Auch habe es im August einen Polizeieinsatz im Evangelischen Krankenhaus Oldenburg gegeben. Hier wurden medizinische Unterlagen sichergestellt.
Ein Vorstandssprecher der Klinik sagte gegenüber der „Bild“, dass man den „zur Anzeige gebrachten Vorwürfen gelassen entgegen“ sehe.
Insider klagt Klinik an: Schädeldecke fiel bei OP auf den Boden
Doch es sind nicht die einzigen Vorwürfe gegen die Klinik. Ein Insider berichtet der „Bild“, es komme vor, dass sich auf der Intensivstation drei Pflegekräfte um 13 Patienten kümmern. Die OP-Säle seien zudem oft überplant, die Stationen seien überbelegt und es gebe nicht genug Personal.
All das soll zu Fehlern führen. So vergleicht der Insider einen Operationssaal der Klinik mit einer Autowerkstatt. Er sagt, dass bei einer Gehirn-OP „die Schädeldecke des Patienten auf den Boden gefallen“ sei.
Mit den Vorwürfen konfrontiert teilt das Klinikum jedoch mit, das es weder unter Personalmangel leide, noch die OP-Säle überplane. Und: “Wir weisen auch mit aller Entschiedenheit die Vermutung zurück, dass wir aus ökonomischen Gründen die Sorgfaltspflicht bei der Behandlung der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten missachten.“