Sollte der Ex-Präsident der Vereinigten Staaten, Donald J. Trump Jr., nächstes Jahr erneut ins Weiße Haus einziehen, befürchte der ehemalige deutsche Außenminister Sigmar Gabriel Nachteile für die Nato, Deutschland und die Ukraine, berichtet der „Spiegel“.
Trump schätze die Nato als Allianz nicht, sondern werde seine Entscheidungen am kurzfristigen Vorteil der USA ausrichten. Wahrscheinlich bedeute dies, dass Trump, das Beistandsversprechen der Nato – der Angriff auf ein Nato-Land gilt als Angriff auf alle Nato-Länder – zumindest rhetorisch infrage stellen und der Nato die Finanzmittel kürzen werde.
„Das wäre eine Einladung an Putin und andere“, sagt Gabriel. „Die wirkliche Gefahr droht nicht von der Anzahl vorhandener Panzer oder Truppen, sondern vom Zweifel an der Bereitschaft, füreinander einzustehen.“
Deutschland muss sich schon dieses Jahr auf eine Trump-Wahl vorbereiten
Um für eine eventuelle Wiederwahl Trumps gewappnet zu sein, müsse Deutschland sich schon dieses Jahr penibel auf diese Möglichkeit vorbereiten, sagt der Ex-Außenminister dem „Spiegel“.
Er hoffe natürlich, dass es nicht zu einer Trump-Wiederwahl käme. Aber in der Außenpolitik gelte: „Hope for the best, prepare fort he worst.“ (dt.: „Hoffe auf das beste Ergebnis, bereite Dich auf das schlechteste vor.“)
Auch mit Hinblick auf den Krieg in der Ukraine müssten Deutschlands Politiker sich schnell beraten und eine wirksame Strategie entwickeln.
Alsbald Trump wieder an der Macht komme, sei ansonsten „zu befürchten, dass [Trump] der Ukraine die Unterstützung entzieht und auf einen schnellen Deal mit Putin setzt“. Ein solcher Deal werde zweifelsohne nachteilhaft für die Ukraine und Deutschland ausfallen, sodass man der Situation vorbeugen müsse, sagt Gabriel.