Im US-Bundesstaat Montana hat ein Otter drei Frauen angegriffen und sie dabei erheblich verletzt. Die US-Amerikanerinnen trieben laut „CNN“ gerade in Reifen auf dem Jefferson River, als das Tier plötzlich hinter einer der Frauen auftauchte.
„Ich konnte nicht einmal sagen ‘Da ist ein Otter hinter dir’, bevor er sie angriff“, berichtete Jen Royce, eine der Betroffenen, auf Facebook. Beim Versuch, ihre Freundin von dem Wassermader zu befreien, habe er Royce schließlich selbst attackiert. Fünf Minuten lang habe das Tier sie im Gesicht, an den Ohren, Armen, Händen, Beinen und Knöcheln gekratzt und gebissen. Dann sei es den Frauen gelungen, an jeweils unterschiedlichen Stellen an Land zu schwimmen. Der Otter habe sich dann entfernt.
Otter greift US-Amerikanerinnen bei Tour im Jefferson River an
Wie die US-Amerikanerin schreibt, habe sie bei dem Angriff um ihr Leben gefürchtet. „Ohne jede Übertreibung, das ist die reine Wahrheit: Ich habe nicht geglaubt, dass ich es aus dem Fluss schaffen würde“, so Royce. Ebenso hätte sie nicht gewusst, ob ihre Freundinnen dem Otter entkommen würden.
Am Ufer hätten die Frauen dann einen Rettungsdienst gerufen. Die Einsatzkräfte hätten sie allerdings nicht sofort gefunden, da sie in einer abgelegenen Gegend gestrandet seien. Mehrere Stunden lang hätten sie in der Dunkelheit ausgeharrt. Als sie schließlich das Blaulicht in großer Entfernung erblickten, habe sich eine der Freundinnen auf den drei Kilometer langen Weg zum Einsatzwagen gemacht, um die Rettungskräfte zu den Verletzten zu lotsen. Zu diesem Zeitpunkt sei Royce bereits „extrem schwach“ gewesen und hätte Todesangst gehabt. „Ich war mit Blut bedeckt und es lief einfach aus meiner Nase und meinem Gesicht. Es war kalt. Wir waren nass“, schreibt die Betroffene.
Betroffene habe um ihr Leben gefürchtet
Als das Rettungsteam die Verletzten schließlich fand, sei Royce von ihren Emotionen überwältigt worden. „Ich kann nicht erklären, wie es sich anfühlte, diese Lichter zu sehen. Ich hatte wieder Hoffnung“, so Royce. Sie sei daraufhin direkt in ein lokales Krankenhaus geflogen worden, später folgten auch ihre Freundinnen. Alle drei seien mehrfach gegen Tollwut geimpft worden. Die US-Amerikanerin musste mehrfach genäht werden. Zudem hätte sie eine Gesichts- und Ohren-OP gehabt.
Anderthalb Wochen nach dem Vorfall, der sich am 4. August ereignet hatte, erklärte Royce am Sonntag, den 13. August, mittlerweile zu Hause zu sein. Ihre Wunden würden gut verheilen und bislang keine Infektionssymptome zeigen.
Nach Angaben der Regierungsseite „Montana Fish, Wildlife and Parks“ wurden in beliebten Angelorten mittlerweile Schilder angebracht, die vor Ottern warnen. Zudem heißt es dort, dass Otter sehr beschützend sein können, wenn sie ihre Jungen oder ihre Nahrungsressourcen bedroht sehen. Trotzdem seien Angriffe durch die Wassermader selten.