Manuel R., der Vater der Kinder, die nach einem Flugzeugabsturz im kolumbianischen Regenwald über 40 Tage verschollen waren, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft festgenommen. Er wird des mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs beschuldigt. In einem früheren Gespräch mit der Zeitung „El Tiempo“ hatte er diese Vorwürfe vehement zurückgewiesen.
Am 1. Mai überlebten die Kinder einen Flugzeugabsturz, bei dem unter anderem ihre Mutter sowie der Pilot ums Leben kamen. Nach wochenlanger Suche wurden die vier Kinder von den Streitkräften und indigenen Gemeinschaften gerettet und nach Bogotá gebracht, wo sie von Ärzten und Spezialisten untersucht wurden.
Vier Kinder allein im Dschungel nach Flugzeugabsturz
Die Kinder hatten sich allein im Dschungel durchgeschlagen. Die Geschwister – ein Junge und drei Mädchen, zu jener Zeit 1 bis 13 Jahre alt – gehören einer indigenen Gemeinschaft an. Ihre Kenntnis der Region dürfte ihnen geholfen haben, im Dschungel zu überleben. Sie ernährten sich von wilden Maracujas und Mangos sowie Lebensmittelpaketen, die das Militär abwarf.
Während ihrer Genesung wurden die Kinder von der Staatsanwaltschaft und dem Kinderschutzbund interviewt. Als Ergebnis dieser Untersuchungen beschuldigt die Staatsanwaltschaft nun R., leiblicher Vater der zwei jüngeren und Stiefvater der beiden älteren Kinder, des mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs der 14-Jährigen.
Vater weist Anschuldigungen vehement zurück
R. hatte „El Tiempo“ bereits im Juni mitgeteilt, dass die Anschuldigungen gegen ihn lediglich den Zweck hätten, ihm das Sorgerecht für seine Kinder zu entziehen. Er sagte: „Sie wollen die Kinder nehmen, um über sie Geld zu fordern und Unruhe zu stiften. Denn das ist das Einzige, was sie können.“
R. betonte, dass er nicht in familiäre Misshandlungen verwickelt sei und sagte: „Das sind verzweifelte Versuche, weil sie mir meine Kinder wegnehmen und sie kontrollieren wollen.“ Er wies auch den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs zurück und betonte, dass das betroffene Mädchen bereits klargestellt habe, dass er nichts damit zu tun habe.
Großmutter der Kinder widerspricht
Nach seiner Festnahme erklärte María Fátima Valencia, die Großmutter der Kinder, gegenüber „El Tiempo“, dass ihre ältere Enkelin vor der Staatsanwaltschaft ausgesagt habe, dass alles, was R. gesagt habe, gelogen sei. William Castro, ein indigener Gouverneur, beschrieb R. als gewalttätige Person und behauptete, er habe seine Frau angegriffen und versucht, ihre älteste Tochter zu missbrauchen.
Astrid Eliana Cáceres, Direktorin des Kinderschutzbundes, gab bekannt, dass ihre Organisation die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft unterstützt.