Am Münchener Hauptbahnhof wurde die DB-Lounge zum Streitpunkt, als ein Mann und seine körper- und sprachbehinderte Frau nicht eingelassen und anschließend von den Mitarbeitern verbal angegangen wurden. Das berichtet der Ehemann, Frank Cordes, unter dem Namen „Frankyman“ auf Twitter.
Ehepaar wird an DB-Lounge abgewiesen und diskriminierend beleidigt
Das Paar war anlässlich seines Hochzeitstags unterwegs nach Innsbruck und wollte mit einer BahnCard 100 die Lounge am Bahnhof in München besuchen. Dort wurden sie aber abgewiesen und nicht bedient, wie er auf Twitter schildert.
Im Interview mit „t-online.de“ beschreibt er zudem ausführlich, wie sich der Mitarbeiter der DB gegenüber ihm und seiner Frau im Ton vergriffen hat. „Der Mitarbeiter sagte mir, er hätte das Gefühl, dass ich meine ‘Tochter’ nur dafür ausnutzen würde, um in den Premiumbereich zu kommen. Er ging davon aus, dass meine 53-jährige Frau meine Tochter sei. Als könne man mit einem behinderten Menschen keine Partnerschaft führen.“
DB-Mitarbeiter unterstellen Ehemann, er würde wegen seiner behinderten Frau „auf Mitleid machen“
Eine Kollegin habe Cordes dann gesagt, „dass es ihr ja leid täte, dass meine ‘Frau’ behindert sei, aber ich deshalb ‘nicht auf Mitleid machen sollte’. Karin war sehr getroffen wegen der mehrfachen Diskriminierung und Vorführung vor den anderen Leuten“, erklärt er im Interview.
Dabei ist in den Regelungen der Bahn eigentlich festgehalten, dass auch Rollstuhlfahrern der Zutritt zur Lounge ermöglicht wird. Nachdem Cordes die Mitarbeiter darauf hinwies, hätten sie das erst abgestritten und sich dann geweigert, selbst in den Regelungen nachzuschauen.
DB reagiert auf Vorfall am Münchener Hauptbahnhof und entschuldigt sich
Mittlerweile hat das Unternehmen auch reagiert, zunächst ebenfalls via Twitter, wo es heißt: „Es tut mir leid, dass der Tag so begonnen hat und ihr nicht wie gewohnt in der DB Lounge bedient wurdet.“
Frank Corden und seine Frau haben eine Entschuldigung erhalten und wurden darüber informiert, dass Gespräche mit den Mitarbeitern geführt werden, die an der Situation am Hauptbahnhof in München beteiligt waren.