Wegen eines nervigen Signaltons hat eine Reinigungskraft im Labor des Rensselaer Polytechnic Institute in Troy im US-Bundesstaat New York den Gefrierschrank einfach abgeschaltet. Das Problem: Die darin gelagerten Zellkuturen wurden dadurch zerstört. 20 Jahre Forschungsarbeit dahin, Schaden in Millionenhöhe.
Der Vorfall im September 2020 wird nun vor einem Gericht verhandelt, wie die „Washington Post“ schreibt. Die Anwälte der Universität haben die Reinigungsfirma „Daigle Cleaning Systems“, bei der der Mann angestellt war, auf Schadensersatz verklagt. Fahrlässigkeit und Vertragsbruch lauten die Anklageppunkte. „Ein wenig Prävention bei der Ausbildung der Mitarbeiter hätte hier viel gebracht“, wird einer der Anwälte von der „Washington Post“ zitiert.
Warnschild in Großbuchstaben: „BITTE NICHT BEWEGEN ODER DEN STECKER ZIEHEN“
Der Piepton sei aufgrund eines Defekts aufgetreten. Das Forschungsteam habe jedoch Maßnahmen zum Schutz ihrer Proben getroffen, heißt es von den Anwälten. Eine Woche später hätte ein Reparaturteam kommen sollen.
Die Forscher hatten sogar ein Schließfach an der Steckdose und ein Warnschild am Gefrierschrank angebracht. Das Gerät solle nicht bewegt oder vom Stromnetz getrennt werden, hieße es darauf in Großbuchstaben. Und: Eine Anleitung zum Abschalten des Störgeräusches soll dort ebenfalls gestanden haben.
Forscher arbeiteten an Weiterentwicklung der Nutzung von Solarenergie
Die Reinigungskraft habe in einem Gespräch mit Vertretern der Hochschule eingeräumt, das Gerät angefasst zu haben. Er beteuerte aber, nichts falsch gemacht zu haben. Den Signalton habe er demnach vernommen und “wollte nur helfen”, wie er in der Klage zitiert wird. Die Reinigungsfirma hat sich bislang nicht geäußert.
Die Forscher hatten an einer Weiterentwicklung der Nutzung von Solarenergie gearbeitet. Trotz Bemühungen, die Proben zu retten, „wurde ein Großteil der Exemplare beschädigt, zerstört und unrettbar gemacht, wodurch mehr als 20 Jahre Forschung zunichtegemacht wurden“, lautete es dem Bericht zufolge in der Klage.