Prinz Harry
Ghostwriter packt über großen Streit aus
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Wie ist es, so eng mit Prinz Harry an so etwas Persönlichem wie seinen Memoiren zu arbeiten? Offenbar nicht immer einfach. Ghostwriter J. R. Moehringer berichtet in einem Essay im “New Yorker” von einem heftigen Streit.
Er ist der Mann, der neben Prinz Harry, 38, hinter dem Erfolg von “Spare” (deutsch: “Reserve”) steckt: J. R. Moehringer, 58. Doch wie lief die Zusammenarbeit für die royale Autobiografie wirklich? Der US-Journalist schreibt nun in einem Essay im “New Yorker” über seine Erfahrungen beim Entstehungsprozess des Bestsellers. Und diese Erfahrungen waren nicht immer positiv.
Prinz Harry: Heftiger Streit mit Ghostwriter
So berichtet der Autor über eine Meinungsverschiedenheit, den er mit dem Bruder von Prinz William, 40, um 2Uhr nachts während eines Zoom-Calls hatte. Ich war verärgert über Prinz Harry. Mein Kopf hämmerte, mein Kiefer war verkrampft und ich begann, meine Stimme zu erheben”, schreibt Moehringer. “Und doch war ein Teil von mir immer noch in der Lage, aus der Situation herauszutreten und zu denken: Das ist so seltsam. Ich schreie Prinz Harry an.” Der Streit spielte sich im Sommer 2022 ab und der Journalist fürchtete in diesem Moment, seine zweijährige Arbeit aufs Spiel gesetzt zu haben. Wer schreit schon einen Prinzen an und arbeitet dann fröhlich mit diesem weiter?
Das war der Grund für den Disput
Doch was erzürnte Moehringer so? Die beiden Männer stritten sich laut des Journalisten über eine Passage, die von Harrys Zeit beim Militär handelt. Im Rahmen einer Übung wurde der Prinz von falschen Terroristen entführt. Um den Royal zu provozieren, machte einer der Entführer eine gehässige Bemerkung über Harrys verstorbene Mutter, Prinzessin Diana, †36. Der Ehemann von Herzogin Meghan, 41, wollte unbedingt, dass seine Bemerkung, die er dem Alibi-Terroristen gegenüber dann machte, es mit ins Buch schafft, doch sein Ghostwriter war strikt dagegen, weil er die Reaktion des Prinzen für “unnötig und etwas albern” hielt. “Gut für Harry, dass er den Mut dazu hatte, aber mit dem, was er sagte, zu enden, würde die Bedeutung der Szene verwässern: Dass selbst in den bizarrsten Momenten seines Lebens diese zentrale Tragödie eine Rolle spielt.” Der Tod seiner Mutter.
Prinz Harry bestand immer wieder auf die Aufnahme der Passage, da ihm die Menschen “sein ganzes Leben seine intellektuellen Fähigkeiten abgesprochen” hätten. Dass er selbst in Extremsituationen eine smarte Antwort parat hatte, so wollte sich der Royal in seinen Memoiren selbst dargestellt wissen. Verständlich, aber laut Moehringer nicht notwendig und schlussendlich konnte der Journalist seinen Auftraggeber auch von seiner Meinung überzeugen. “An diesem Punkt der Geschichte müssen die Menschen nicht mehr wissen, als dass deine Entführer etwas Grausames über deine Mutter gesagt haben”, so der Ghostwriter zu Harry.
Süße Geste von Herzogin Meghan
Abgesehen von ein paar journalistischen Meinungsverschiedenheiten verstanden sich die beiden Männer beim Schreibprozess laut Moehringer bestens. Auch die Tatsache, dass der Journalist ebenfalls eine verstorbene Mutter zu betrauern hat, verband sie tief miteinander. Und Prinz Harry ließ den Ghostwriter ganz nah an sich und seine Familie kommen. Während seiner Arbeit wohnte er teilweise im Gästehaus von Prinz Harry und Herzogin Meghan, die ihn mit ihrem vierjährigen Sohn Archie Harrison öfters einen Besuch abstattete. Harry brachte mich in seinem Gästehaus unter, wo Meghan und Archie mich auf ihren Nachmittagsspaziergängen besuchten”, beschreibt er die netten und alltäglichen Aufeinandertreffen mit den Royals. Auch die Freundlichkeit der Zweifach-Mutter erwähnte er. “Meghan wusste, dass mir meine Familie fehlte, und brachte ständig Essen und Süßigkeiten mit.” Darüber hinaus schenkte sie seinen Kindern einige Spielsachen.
Offensichtlich wird J. R. Moehringer die Zusammenarbeit mit Prinz Harry in guter Erinnerung behalten – wie er den Prinzen jedoch anschrie, wird er wohl sein Leben lang nicht vergessen.
Verwendete Quellen: newyorker.com, mirror,co.uk