Gleich zweimal durfte Alexandra Popp vor gut 27.000 Fans in Melbourne ihren mittlerweile bekannten Torjubel im Stile der Science-Fiction-Figur E.T. aufführen: Den Finger der einen Hand und den Blick zum Himmel gerichtet, mit zwei Fingern der anderen Hand ein Telefon am Ohr andeutend. Mit zwei Kopfballtreffern in der ersten Halbzeit (11. und 39. Minute) brachte die 32 Jahre alte Kapitän und Torjägerin die deutsche Nationalmannschaft im ersten WM-Spiel gegen Marokko auf die Siegerinnenstraße. Am Ende stand ein souveräner 6:0 (2:0)-Erfolg gegen überforderte Nordafrikanerinnen. Klara Bühl (46.), Lea Schüller (90.) sowie die Marokkanerinnen Hanane Ait El Haj (54.) und Zineb Redouani (79.) mit zwei Eigentoren sorgten für den Endstand. Es war der bislang höchste Sieg eines Teams bei dieser WM.
“Wir sind mega happy, dass wir so ein Auftaktspiel auf den Platz bringen konnten”, sagte Popp nach dem Spiel. “Wir sind bei uns geblieben.”
Nur wenige Konterchancen für Marokko
Für die marokkanischen Fußballerinnen war es der erste Auftritt überhaupt bei einer Weltmeisterschaft. Die Vizeeuropameisterinnen aus Deutschland waren für sie bei der WM-Premiere allerdings eine Nummer zu groß. Lediglich bei einigen wenigen Kontern konnte das erste WM-Team aus einem arabischen Land, das sich für eine WM qualifizieren konnte, für Gefahr sorgen.
Der Mannschaft von Martina Voss-Tecklenburg, die bei der Titelvergabe des Turniers in Australien und Neuseeland ein Wort mitreden will, gelang dagegen ein Start nach Maß. Die Bundestrainerin sprach anschließend im ZDF von “Erleichterung”: “Wir haben es ordentlich und solide gemacht. Wir können mit diesem Auftritt zufrieden sein.” Nächster Gegner des DFB-Teams ist am kommenden Sonntag (30. Juli) Kolumbien. Marokko trifft am zweiten Gruppenspieltag auf Südkorea.