Wie die “Barbie”-Schauspielerin Margot Robbie es schafft, trotz ihres enormen Erfolgs in Hollywood im echten Leben noch ganz sie selbst zu sein.
Versace, Vivienne Westwood, Chanel, Prada und, und, und. Die Liste der Designerlabels, die Margot Robbie, 33, in den vergangenen Wochen trug, ist lang. Schließlich waren bei der Pressetour für ihren Film “Barbie” schicke – und natürlich überwiegend pinke – Outfits gefragt. Dazu wertvoller Schmuck, Make-up und perfekt frisiertes Haar. Ganz Hollywood-Diva eben.
Abseits der roten Teppiche und Scheinwerfer aber ist Margot Robbie alles andere als glamourös unterwegs. Da tauscht sie Abendrobe gegen Freizeitlooks oder zieht am liebsten gleich ihren Neoprenanzug an, um sich auf dem Surfbrett im Wasser auszutoben.
Margot Robbie: Ihre Kindheit in Australien
Luxus? Bedeutet ihr nichts. Das kann man natürlich leicht sagen, wenn man Millionen auf dem Konto hat, doch bei ihr wirkt die Bodenständigkeit glaubwürdig. Vielleicht hat das damit zu tun, dass sie auf der Farm ihrer Großeltern nahe der australischen Gold Coast aufwuchs, wo sie glücklich war, wenn sie Wildschweine jagen konnte, wie sie mal erzählte. Als Kind träumte Margot davon, Eishockeyspielerin zu werden. Es wurde dann Feldhockey als Hobby.
Ihre andere große Leidenschaft, die Schauspielerei, führte sie erst zum Fernsehen – sie spielte in der australischen Seifenoper “Nachbarn” –, dann zum Film. 2011 zog sie nach Los Angeles. Auch hier konnte sie dank ihrer natürlichen Art und Unbedarftheit schnell Fuß fassen. Gar nicht groß darüber nachdenken, was man tut, einfach machen, so das Motto von Robbie.
Sie verpasste Leonardo DiCaprio eine Ohrfeige
Eine Affekthandlung ist es dann auch, die ihr 2013 die erste große Hollywoodrolle beschert: Beim Casting zu “The Wolf of Wall Street” verpasst sie Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio spontan eine Ohrfeige statt ihn drehbuchgerecht zu küssen. Die Crew ist erst baff, dann beeindruckt – und Robbie bekommt den Job. Danach spielt sie in Blockbustern wie “Once Upon A Time in … Hollywood”, “The Suicide Squad” oder “Asteroid City”. Und jetzt spielt sie eine Barbie-Puppe, die die Welt noch nicht gesehen hat.
Margot Robbie und Leonardo DiCaprio bei der Premiere “The Wolf of Wall Street” in London.
© Ian Gavan / Getty Images
Eine gigantische Karriere. Doch trotz ihres unglaublichen Erfolgs verliert Margot Robbie nicht den Bezug zur Realität und behält ihre Wurzeln fest im Blick. Regelmäßig verbringt sie Zeit bei ihrer Familie in Australien, fernab des Filmzirkus’. Noch bis vor Kurzem lebt Margot mit Freunden in einer WG, jetzt bewohnt sie mit ihrem Ehemann Tom Ackerley ein Haus im kalifornischen Venice Beach. Geht sie auf Reisen, ist Robbie am liebsten mit Rucksack unterwegs und übernachtet in Jugendherbergen oder Hostels. “Ich liebe es einfach, mit zwanzig Menschen in einem Zimmer zu übernachten und Reisegeschichten auszutauschen. Das ist viel interessanter als die Tipps vom Concierge eines Luxushotels”, sagt sie. Von Starallüren keine Spur.
“Jeder will gern mit dieser Frau arbeiten.”
Das kommt nicht nur bei den Fans, sondern auch in der Branche gut an. “Robbie nimmt sich selbst nicht zu ernst, das macht sie sehr sympathisch”, so ein Insider zu GALA. “Sie sticht damit sofort heraus in einem Haifischbecken voller Egos.” Kein Wunder, dass jeder gern mit dieser Frau arbeiten will. Vereint sie doch in ihrer ganz eigenen Weise eine moderne Mischung aus Sensibilität, Mut, Selbstbewusstsein und Feminismus.
Außerdem setzt sich Robbie dafür ein, dass Schauspielerinnen die gleiche Gage erhalten wie ihre oft besser bezahlten männlichen Kollegen. Und jetzt, da ganz Hollywood für eine bessere Vergütung streikt, zeigt auch sie Flagge. Margot Robbie und Co-Star Ryan Gosling, der im Film Barbies Freund Ken verkörpert, blieben aus Solidarität mit den Kollegen der Berliner Premiere von “Barbie” fern.
Dieser Film macht “Barbie” Konkurrenz
Den Erfolg des Films von Regisseurin Greta Gerwig wird die Abwesenheit der Hauptdarsteller kaum beeinträchtigen. Kritischer ist es, dass zeitgleich mit “Barbie” ein anderer Film im Kino anläuft: “Oppenheimer”, das neue Werk von Starproduzent Christopher Nolan. Düsteres Drama gegen quietschbunte Komödie – wie dieser Konkurrenzkampf wohl ausgehen wird? Margot Robbie bringt das nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil: Sie hat sich demonstrativ ein Ticket für “Oppenheimer” gekauft.