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Durch den Beschuss einer Schule im Gazastreifen hat es Tote gegeben. An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon gingen die Gefechte auch heute weiter. Die Entwicklungen im Liveblog.
14:44 Uhr
Ausreisen aus dem Gazastreifen nach Berichten offensichtlich gestoppt
Die Ausreise von verletzten Palästinensern sowie von Ausländern und Palästinensern mit doppelter Staatsbürgerschaft aus dem Gazastreifen ist offensichtlich gestoppt worden.
Eine dem Ägyptischen Roten Halbmond nahe stehende Quelle bestätigte der Nachrichtenagentur DPA, Mitarbeiter des Palästinensischen Roten Halbmonds seien von den Behörden angewiesen worden, den Transport verwundeter Palästinenser vorerst einzustellen. Es müssten zunächst erst sichere Wege für die Durchfahrten von Krankenwagen aus dem Gazastreifen zum Grenzübergang Rafah zu Ägypten geschaffen werden.
14:02 Uhr
Türkei ruft Botschafter in Israel zurück
Die Türkei hat ihren Botschafter in Israel zurückgerufen. Die humanitäre Krise und die fortdauernden Angriffe Israels im Gazastreifen sollten beraten werden, teilte das Außenministerium in Ankara mit. Israel hatte seinen Botschafter in Ankara bereits vor einem Monat in die Heimat beordert. Grund sei eine Bewertung der bilateralen Beziehungen.
14:01 Uhr
Wechselseitige Angriffe von Hisbollah und Israel im Grenzgebiet
Die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon hat mehrere gleichzeitige Angriffe auf israelische Stellungen im Grenzgebiet gemeldet. Die israelische Armee teilte mit, Kampfflugzeuge hätten nach Angriffen von libanesischer Seite aus Hisbollah-Ziele angegriffen. Einwohner im Süden des Libanons sprechen von den schwersten Luftangriffen seit Ausbruch des Gaza-Krieges.
14:00 Uhr
Bundesinnenministerium weist Provider auf Samidoun-Verbot hin
Nach dem von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ausgesprochenen Verbot von Samidoun in Deutschland sollen nun auch die Social-Media-Kanäle des palästinensischen Netzwerks geschlossen werden. Eine Sprecherin des Ministeriums erklärte am Samstag auf Anfrage: “Jetzt werden die nächsten Schritte eingeleitet”. Dazu gehöre, dass die Betreiber sozialer Netzwerke über das Verbot informiert würden, damit sie entsprechend handelten.
13:37 Uhr
Tote durch Beschuss von Schule im Gazastreifen
Augenzeugen berichten, dass die Al-Fakhoura-Schule in Jabalia durch Beschuss getroffen worden sei. In dem zugehörigen Camp im Gazastreifen sind Tausende von Evakuierten untergebracht. Mindestens 15 Menschen seien gestorben und Dutzende verwundet worden, sagte Mohammad Abu Selmeyah, ein Beamter des von der radikal-islamistischen Hamas geleiteten Gesundheitsministerium.
Juliette Touma, Leiterin der Kommunikationsabteilung des Palästinensischen Flüchtlingswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters, dass die von den UN betriebene Schule getroffen wurde. Sie sagte, unter den Opfern seien auch Kinder, aber das UNRWA sei noch nicht in der Lage gewesen, die genaue Zahl der Todesopfer zu ermitteln. Laut ersten Berichten sollen 20 Menschen getötet worden sein, erklärte sie.
“Mindestens ein Treffer traf den Schulhof, auf dem sich Zelte für vertriebene Familien befanden. Ein weiterer Einschlag traf das Innere der Schule, wo Frauen gerade Brot backten”, sagte Touma per Telefon.
Reuters-Bilder von den Folgen des Anschlags zeigen zerbrochene Möbel und andere Gegenstände, die auf dem Boden liegen, Blutflecken und weinende Menschen.
Die Hamas macht Israel dafür verantwortlich, von israelischer Seite gibt es bislang keine Äußerung dazu.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
12:51 Uhr
Hamas: Zahl der Toten im Gazastreifen steigt auf 9.488
Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 9.488 gestiegen. Unter den Toten seien Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche, wie die Behörde mitteilte. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.
12:37 Uhr
UN-Hochkommissar verurteilt “Flut” an Hass
Hass gegen Juden und Muslime hat laut dem UN-Menschenrechtsbüro seit dem Ausbruch des Konflikts im Nahen Osten in aller Welt drastisch zugenommen. “Die Flut an hasserfüllter Sprache, auch in den sozialen Medien, ist abscheulich”, sagte Volker Türk, der Hochkommissar für Menschenrechte, in Genf.
Er berichtete unter anderem über beschmierte Wohngebäude und religiöse Einrichtungen sowie aufhetzende Botschaften von Politikern. “Ich höre sowohl von Juden als auch Muslimen, dass sie sich nicht mehr sicher fühlen, und das macht mich traurig”, sagte Türk. Der Hochkommissar beklagte außerdem Antisemitismus und Antiislamismus auf Demonstrationen im Zusammenhang mit der Terrorattacke der Hamas auf Israel und Israels Gegenangriff im Gazastreifen. Gleichzeitig kritisierte Türk, dass manche Staaten Demonstrationen pauschal verboten haben.
12:28 Uhr
Indonesien bringt erste Hilfslieferung auf den Weg
Indonesien hat seine erste humanitäre Hilfslieferung für die unter israelischen Angriffen leidende Bevölkerung im Gazastreifen auf den Weg gebracht. Sie umfasste medizinische Hilfsgüter, Lebensmittel, Decken, Zelte und andere Hilfsgüter mit einem Gesamtgewicht von 51,5 Tonnen. Die Mittel wurden sowohl von der Regierung als auch von indonesischen Zivilisten zur Verfügung gestellt und von Hilfsorganisationen eingesammelt. Präsident Joko Widodo war bei der Aussendung vom Luftwaffenstützpunkt Halim Perdanakusuma in der Hauptstadt Jakarta dabei. Die Hilfen sollten an Bord dreier Flugzeuge nach Ägypten gebracht werden.
Indonesien, das bevölkerungsreichste Land mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung, unterstützt die Palästinenser seit Langem.
Der indonesische Präsident Joko Widodo klebt auf dem Luftwaffenstützpunkt Halim Perdanakusuma in Jakarta, Indonesien, am 4. November 2023 einen Aufkleber auf die Hilfsgüter für die Palästinenser im Gazastreifen, bevor diese abfliegen.
12:27 Uhr
Erdogan: Israel muss für Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen werden
Die Präsidenten der Türkei und des Iran wollen Ende des Monats über den Gaza-Krieg beraten. Dazu werde der iranische Präsident Ebrahim Raisi in die Türkei kommen, teilte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan mit. Er kündigte auch an, dass der Gipfel der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Riad ebenfalls Ende November die Voraussetzungen für eine Waffenruhe diskutieren werde. Erdogan erklärt nach einem Bericht des Senders Haberturk, wenn Israel nicht gestoppt und für Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen werde, werde es kein Vertrauen in das globale System mehr geben.
12:16 Uhr
Japan kündigt humanitäre Hilfe für Gazastreifen an
Die japanische Außenministerin Yoko Kamikawa hat humanitäre Hilfen für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen im Umfang von etwa 60 Millionen Euro angekündigt. Sie äußerte sich nach ihrem Besuch in Israel in der jordanischen Hauptstadt Amman. Kamikawa verurteilte Angriffe auf Zivilisten und versprach die Unterstützung ihres Landes für eine Zwei-Staaten-Lösung.
Bei ihrem Besuch in der Region traf Kamikawa am Freitag den israelischen Außenminister Eli Cohen sowie Rijad al-Maliki, den Außenminister der im Westjordanland ansässigen palästinensischen Autonomiebehörde. Sie habe die beiden Minister aufgefordert, die humanitären Bedingungen im Gazastreifen zu verbessern und die Situation so bald wie möglich zu beruhigen.
12:15 Uhr
Hamas: Mindestens zwölf Tote bei Angriff auf UN-Schule
Nach Angaben der radikalislamischen Hamas sind bei einem israelischen Angriff auf eine von der UNO betriebene Schule im Gazastreifen mindestens zwölf Menschen getötet worden. Mehr als 54 weitere Menschen seien verletzt worden, erklärte das von der Hamas geleitete Gesundheitsministerium. Es warf Israel einen “gezielten” Angriff auf die Al-Fachura-Schule im Flüchtlingslager Dschabalia vor. Von israelischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme dazu vor.
Israel wirft der Hamas jedoch generell vor, Flüchtlingslager sowie UN-Schulen und Krankenhäuser als Verstecke und Waffenlager zu missbrauchen. Die Hamas bestreitet dies.Â
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
12:14 Uhr
Zentralrat der Muslime kritisiert Antisemitismus bei Demonstrationen
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat antisemitische Vorfälle bei propalästinensischen Demonstrationen verurteilt und zu Vorsicht bei der Teilnahme an Kundgebungen aufgerufen. Es gebe “ganz klare Verstöße, antisemitische Judenhass-Verstöße”, sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek im Deutschlandfunk. “Sie müssen geahndet werden.” An die Muslime appellierte er: “Passt auf, wo ihr mitlauft.” Es gebe Gruppen, die solche Demonstrationen nutzten, um Parolen gegen Juden und Antisemitismus zu skandieren. Auch an diesem Wochenende sind in vielen Städten Deutschlands Demonstrationen zum Nahost-Krieg angekündigt.
12:04 Uhr
Bericht: Hamas wollte Kämpfer über Rafah herausschmuggeln
Die radikal-islamistische Hamas hat laut einem US-Medienbericht versucht, verletzte Mitglieder ihres militärischen Arms über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten herauszuschmuggeln. Damit habe sie die Evakuierung von Ausländern aus dem Gaza-Streifen verzögert, schreibt die “New York Times” unter Berufung auf einen hohen amerikanischen Regierungsbeamten.
Rafah ist der einzige Grenzübergang Gazas, der nicht von Israel kontrolliert wird. Erst am Mittwoch – mehr als drei Wochen nach Kriegsbeginn am 7. Oktober – konnten erstmals Hunderte Ausländer und Palästinenser mit einem zweiten Pass den Küstenstreifen Richtung Ägypten verlassen. Der US-Offizielle sagte laut “New York Times”, dass die Hamas zuvor Israel, den Vereinigten Staaten und Ägypten wiederholt Listen verwundeter Palästinenser vorgelegt habe, die zusammen mit US-Bürgern und anderen Ausländern ausreisen sollten. Nachprüfungen hätten aber ergeben, dass es sich bei vielen dieser Personen um Hamas-Kämpfer handelte. Dies sei für die Vertreter Ägyptens, der USA und Israels inakzeptabel gewesen.
12:03 Uhr
Israelischer Luftangriff trifft Wohnhaus in Chan Junis
Bei einem israelischen Luftangriff ist ein Wohnhaus im Zentrum von Chan Junis im südlichen Gazastreifen zerstört worden. Ersthelfer beeilten sich, den Einschlagsort zu erreichen, um in den Trümmern nach Überlebenden zu suchen. Nach Angaben eines für die Nachrichtenagentur AP tätigen Kameramanns wurden drei Leichen und sechs Verletzte geborgen.
11:59 Uhr
Israel will Nutzung einer Gaza-Schnellstraße ermöglichen
Das israelische Militär will nach eigenen Angaben den Palästinensern im Gazastreifen am Nachmittag eine dreistündige Nutzung einer Schnellstraße ermöglichen, um vor den Kämpfen im Norden in den Süden des Küstengebiets zu fliehen. Dies sei Teil der seit drei Wochen andauernden Bemühungen während des Kriegs mit der Hamas, die Zivilbevölkerung zu einer Evakuierung in den Süden zu ermutigen. Zwischen 13.00 und 16.00 Uhr Ortszeit solle die Salah-a-Din-Straße genutzt werden können, teilt das Militär auf arabisch auf einer Online-Plattform mit. “Wenn Sie sich um sich selbst und Ihre Angehörigen sorgen, befolgen Sie unsere Anweisung, nach Süden zu fahren”, heißt es dort.
11:54 Uhr
Keine Belege für Beschlagnahme von Hilfsgütern durch Hamas
Laut dem US-Sondergesandten David Satterfield gibt es keine Belege, dass die Hamas Hilfsgüter für Zivilisten im Gazastreifen blockiert oder beschlagnahmt hat. Es gebe keine dokumentierten Fälle darüber, sagt er bei einem Gespräch mit Reportern in der jordanischen Hauptstadt Amman. Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlingen habe Zugang zu den Treibstoffdepots im Gazastreifen für Hilfslieferungen, Entsalzungsanlagen und Krankenhäuser im Süden des Gazastreifens. Inzwischen hätten sich zwischen 800.000 bis eine Million Menschen in den Süden des Gazastreifens begeben, 350.000 bis 400.000 Menschen seien im Norden des Palästinenser-Gebiets geblieben.
11:15 Uhr
SPD-Chef für klare Grenzen bei pro-palästinensischen Demos
Mit Blick auf erwartete pro-palästinensische Demonstrationen am Wochenende hat SPD-Chef Lars Klingbeil eine klare Abgrenzung gefordert. Es sei richtig, dass Menschen auf die Straße gehen könnten, um auf das Leid der palästinensischen Bevölkerung hinzuweisen. Aber ebenso klar sei, dass in Deutschland nicht akzeptiert werden könne, wenn auf Demonstrationen israelische Fahnen verbrannt, antisemitische Parolen gerufen oder Gewalt verherrlicht würden. “Da braucht es die volle Reaktion des Rechtsstaates, gegen Demonstrierende vorzugehen”, sagte er.
Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft, die sich antisemitisch äußerten, könnten nicht in Deutschland bleiben. Sie dürften auch keine deutsche Staatsangehörigkeit bekommen. “Das muss die Messlatte sein”, fügt Klingbeil hinzu.
11:14 Uhr
Erneut Raketenalarm auch in Israels Süden
Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben erneut Raketen auf den Süden Israels abgefeuert. Es habe Alarm in einem Kibbuz nahe dem Gazastreifen gegeben, teilte die Armee am Samstag mit.
Allein in den ersten drei Wochen des Gaza-Krieges, der am 7. Oktober begann, sind nach israelischen Angaben mehr als 8000 Raketen aus dem Gazastreifen nach Israel abgefeuert worden.
11:00 Uhr
Politikwissenschaftler Stetter zur Lage in Nahost
“Es muss eine politische Lösung für den Tag nach diesem Krieg geben”, sagt Stephan Stetter, Politikwissenschaftler der Bundeswehr-Universität München, gegenüber tagesschau24. Er analysiert die Lage im Gazastreifen und das Verhältnis zwischen Israel und den USA.
10:56 Uhr
Israelische Luftangriffe treffen auch südlichen Gazastreifen
Israelische Luftangriffe haben in der Nacht nach Angaben dort lebender Palästinenser erneut den Gazastreifen erschüttert. Auch der südliche Teil des abgeriegelten Küstengebiets sei beschossen worden. Israel hatte Zivilisten dazu aufgerufen, dort Schutz zu suchen, während die Bodenoperationen im nördlichen Gazastreifen ausgeweitet werden. Raed Mattar, der zum Beginn des Krieges aus dem nördlichen Gazastreifen geflüchtet war und in einer Schule in der südlichen Stadt Chan Junis Schutz vor den Angriffen suchte, berichtete, er habe offenbar auf Luftangriffe zurückgehende Explosionen gehört. “Die Menschen schlafen nie”, sagte er. “Der Klang der Explosionen hört nie auf.”
Luftangriffe wurden auch aus der Stadt Gaza gemeldet, die im Zentrum der israelischen Bemühungen steht, die militant-islamistische Hamas nach den Massakern vom 7. Oktober zu zerschlagen. Getroffen wurden etwa Ziele am Stadtrand und in der Nähe des Al-Kuds-Krankenhauses.
10:42 Uhr
Wieder Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze
Entlang der nördlichen Grenze Israels ist es auch am Morgen zu Gefechten der israelischen Armee mit militanten Kämpfern gekommen. Das israelische Militär teilte mit, es habe Stellungen beschossen, von denen aus versucht worden sei, Israel unter Beschuss zu nehmen. Auch ein Beobachtungsposten der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah sei getroffen worden.
10:41 Uhr
Bisher 421 Lastwagen mit Hilfslieferungen in Gaza eingetroffen
Im Gazastreifen sind seit Beginn des Krieges 421 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfslieferungen eingetroffen. Wie der Palästinensische Rote Halbmond mitteilte, seien am Freitagabend 47 Lastwagen mit humanitärer Hilfe auf der palästinensischen Seite des Grenzübergangs Rafah angekommen. Sie enthielten Lebensmittel, Wasser, Hilfsgüter, Medikamente und medizinische Ausrüstung. Treibstoff sei bisher nicht eingetroffen. UN-Angaben zufolge sind täglich 100 Lkw-Ladungen notwendig, um die mehr als zwei Millionen Menschen im umkämpften Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen.
10:14 Uhr
Großbritannien fordert von Iran Einsatz gegen Eskalation
Der britische Außenminister James Cleverly hat den Iran aufgefordert, seinen Einfluss auf Gruppen in der Nahost-Region zu nutzen, um eine Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas zu verhindern. Cleverly habe am Freitag mit dem iranischen Außenminister Hossein Amir-Abdollahian darüber gesprochen, teilt das Außenministerium in London mit. Dabei habe er betont, dass der Iran Verantwortung für die Handlungen von Gruppen wie der Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz trage, die die Führung in Teheran seit vielen Jahren unterstütze.
09:42 Uhr
Mehr antisemitische Vorfälle in Großbritannien
In Großbritannien hat die Zahl antisemitischer Vorfälle deutlich zugenommen. Zu Demonstrationen für die palästinensischen Gebiete gehen Zehntausende auf die Straßen. Viele Juden im Land zeigen sich schockiert.
09:41 Uhr
Guterres “entsetzt” über Beschuss von Krankenwagen in Gaza
UN-Generalsekretär António Guterres hat sich “entsetzt” über den Beschuss von Krankenwagen im Gazastreifen gezeigt. Die Bilder von auf der Straße liegenden Leichen vor dem Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza seien erschütternd, hieß es in einer Stellungnahme. Israels Armee hatte zuvor mitgeteilt, einen Krankenwagen angegriffen zu haben, der von der islamistischen Hamas benutzt worden sei. Dabei seien mehrere Terroristen getötet worden.
Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium gab dagegen an, es seien Verwundete zum Grenzübergang transportiert worden, damit diese in Ägypten behandelt werden können. 13 Menschen seien getötet und 26 weitere verletzt worden, erklärte das Ministerium weiter. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
09:39 Uhr
Hamas: Israelischer Raketenangriff auf Haus von Hamas-Chef
Das israelische Militär hat bei den Kämpfen im Gazastreifen nach Angaben des Hamas-Radiosenders Al-Aksa das Haus des Chefs der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation, Ismail Hanijeh, mit einer Rakete beschossen. Hanijeh lebt seit 2019 nicht mehr im Gazastreifen und hält sich seitdem in der Türkei und in Katar auf. Es ist unklar, ob sich Familienangehörige des Hamas-Chefs zu dem Zeitpunkt in dem Haus aufhielten.
09:37 Uhr
ARD-Korrespondent Feldforth zur Lage vor Ort
US-Außenminister Antony Blinken hat sich bei seinem zweiten Israel-Besuch seit Beginn des Nahost-Krieges vergeblich für eine humanitäre temporäre Feuerpause im Gazastreifen eingesetzt. Eine humanitäre Feuerpause mache es möglich, Vorkehrungen zur Erhöhung der Sicherheit der Zivilisten im Gazastreifen zu treffen, und erleichtere Hilfslieferungen. ARD-Korrespondent Oliver Feldforth analysiert die Lage vor Ort im Gespräch mit tagesschau24.
09:11 Uhr
Kundgebungen gegen USA und Israel im Iran
Im Iran haben zum Jahrestag der Besetzung der US-Botschaft im Zuge der Islamischen Revolution 1979 landesweit staatlich organisierte Kundgebungen stattgefunden, die auch zur Unterstützung der Palästinenser im umkämpften Gazastreifen genutzt wurden. In Teheran marschierten die Demonstranten vom Palästina-Platz im Zentrum der Hauptstadt zum einige Kilometer entfernten Gebäude der ehemaligen US-Botschaft. “Tod den Amerikanern” und “Tod Israel” wurde dabei skandiert. Das Staatsfernsehen zeigte Demonstranten, die die israelische Flagge verbrannten und Bilder von palästinensischen Kindern trugen, die bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getötet worden sein sollen.
08:27 Uhr
Unterirdisches Versorgungssystem: Tunnelkampf unter Gaza
Die Hamas hat unter dem Gazastreifen ein einzigartiges Tunnelsystem angelegt. Von dort greift sie immer wieder die israelischen Truppen an und feuert Raketen ab. Für die Armee ist das eine besondere Herausforderung.
07:31 Uhr
Israels Armee meldet Tötung Dutzender Terroristen in Gaza
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem weiteren Bodeneinsatz gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen “Dutzende Terroristen” getötet. Es habe am Vortag zahlreiche Versuche gegeben, die israelischen Truppen aus Tunnelschächten und militärischen Einrichtungen im nördlichen Gazastreifen anzugreifen, teilte die Armee am Samstagmorgen mit. Die Soldaten hätten Terroristen getötet, Waffen der Hamas gefunden und Tunnelschächte freigelegt, die für Terrorzwecke genutzt würden.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
07:01 Uhr
Islamistische Banner auf Großdemonstration in Essen
Etwa 3.000 Menschen haben in Essen an einer Großdemonstration zum Gaza-Krieg teilgenommen, bei der zahlreiche islamistische Banner gezeigt wurden. Zu sehen waren bei dem Protestzug am Freitagabend etwa offene Forderungen nach der Errichtung eines Kalifats.
Die Polizei teilte auf Anfrage mit, ihr seien keine Straftaten bekannt geworden. Eingegangene Hinweise wie Bildmaterial würden nun auf ihre strafrechtliche Relevanz geprüft, sagte eine Sprecherin. Angemeldet worden war die Demonstration laut Polizei von einer Privatperson. Medienberichte, wonach eine islamistische Organisation hinter der Kundgebung stand, konnte die Sprecherin zunächst nicht bestätigen. Die Demonstration sei “sehr laut und sehr emotional, aber friedlich” verlaufen, hatte ein Polizeisprecher gesagt.
Schilder und Fotos bei der Kundgebung “Gaza unter Beschuss – gemeinsam gegen das Unrecht” in Essen.
06:43 Uhr
Guterres fordert erneut humanitäre Feuerpause in Nahost
UN-Generalsekretär António Guterres hat seine Forderung nach einer humanitären Feuerpause im Gazastreifen bekräftigt. Seit Beginn der israelischen Vergeltungsangriffe für die Überraschungsattacken der Hamas vom 7. Oktober würden Zivilisten in dem Küstengebiet “belagert, Hilfen verwehrt, getötet und aus ihren Häusern gebombt”, hieß es in einer Stellungnahme von Guterres.
Der UN-Generalsekretär mahnte eine Achtung des humanitären Völkerrechts an. Dazu gehöre der Schutz von Zivilisten und ziviler Infrastruktur. Zivilisten dürften nicht als menschliche Schutzschilde missbraucht werden. Guterres forderte auch eine Lieferung humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen in einem Umfang, der “dieser dramatischen Situation Rechnung trägt”.
06:16 Uhr
Was wird aus der Israel-Hilfe der USA?
Kaum ist das Chaos um die Wahl des neuen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses vorbei, steht das nächste Hin und Her im US-Kongress bevor. Jetzt geht es um Hilfspakete für Israel und die Ukraine.
05:05 Uhr
Washington: “Konsequente Feuerpause” für Geiselfreilassung
Nach Angaben Washingtons wäre für eine Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln eine “konsequente Pause” der Kämpfe zwischen Israel und der Hamas erforderlich. Ein hochrangiger Beamter des Weißen Hauses sagte vor Journalisten, derzeit würden “ernsthafte Gespräche” über das Thema geführt und betonte gleichzeitig, dass es bisher keine Vereinbarung für eine solche Pause gebe.Â
Er hoffe, bald gute Nachrichten verkünden zu können, fuhr der Beamte fort, der nicht namentlich genannt werden wollte – “aber leider können wir das nicht garantieren”, ergänzte er. Niemand kenne die genaue Zahl der verschleppten Geiseln, es seien jedoch “weit mehr als 100, vielleicht mehr als 200”.
03:02 Uhr
Bericht: USA erwarten Intensivierung von Israels Bodenoperation
Die US-Regierung rechnet einem Medienbericht zufolge in den nächsten Tagen mit einer neuen Phase in Israels Feldzug gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen. Der US-Sender CNN berichtete unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsbeamten in Washington, die Regierung von US-Präsident Joe Biden rechne mit einer Reduzierung der Luftangriffe und einem stärkeren “taktischen Fokus auf die Bodenkampagne”. Dabei dürfte es dem zitierten Beamten zufolge darum gehen, das riesige Netz unterirdischer Tunnelkomplexe zu räumen, von denen aus die Hamas operiere.
Da weiterhin humanitäre Hilfe in den Gazastreifen fließe, erwarte die US-Regierung in Bezug auf die bisher massiven Luftangriffe der Israelis “eine Verringerung dessen, was wir gesehen haben”, heißt es weiter in dem Bericht.
02:52 Uhr
Washington: Hamas wollte verwundete Terroristen auf Ausreiseliste setzen
Die Hamas soll nach US-Angaben versucht haben, einige verwundete Terroristen auf eine Liste mit Personen mit Ausreiseerlaubnis aus dem Gazastreifen zu setzen. Das Manöver der extremistischen Gruppe habe mit dazu geführt, dass sich diese Woche die Evakuierung Hunderter ausländischer Staatsbürger und Dutzender schwer verletzter Palästinenser aus dem abgeriegelten Küstengebiet verzögert habe, teilte ein ranghohes Mitglied der Regierung von US-Präsident Joe Biden mit.
Die Hamas hatte zugestimmt, im Gazastreifen festsitzende Ausländer ziehen zu lassen, sofern einige verletzte Palästinenser ebenfalls das Gebiet über den Grenzübergang Rafah in Richtung Ägypten verlassen dürften, um sich medizinisch behandeln zu lassen. Doch als ägyptische Beamte die Ausreiseliste überprüft hätten, seien ihnen mehrere verletzte Palästinenser aufgefallen, bei denen es sich um mutmaßliche Anhänger der militant-islamistischen Gruppe gehandelt habe, so der Regierungsbeamte.
02:17 Uhr
FDP und Grüne stellen Zusammenarbeit mit Ditib infrage
FDP und Grüne stellen vor dem Hintergrund des Nahost-Krieges die staatliche Zusammenarbeit mit dem Islamverband Ditib infrage. Da sich der größte Islamverband in Deutschland mit Blick auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel zum wiederholten Mal nicht klar und eindeutig positioniert habe, “kann es ein ‘weiter so’ in der Zusammenarbeit einfach nicht geben”, sagte die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Lamya Kaddor, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. “Da darf es keine Bedenken und Abwägungen geben”, erklärte Kaddor, “schon gar nicht von muslimischen Organisationen, die umgekehrt immer wieder von anderen deutlich Solidarität und Beistand im Kampf gegen Islamfeindlichkeit einfordern.”
Die religionspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Sandra Bubendorfer-Licht, sagte der Mediengruppe Bayern: “Wir erwarten eine klare und unmissverständliche Positionierung und Kommunikation der Ditib nach innen sowie nach außen, dass jegliche antisemitische Tendenzen oder Äußerungen, die das Existenzrecht Israels infrage stellen, nicht geduldet werden.” Die Ditib habe sich bisher weder von der anti-israelischen Rhetorik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, noch von antisemitischen Aussagen des Präsidenten der türkischen Religionsbehörde distanziert, kritisierte Bubendorfer-Licht.
Ditib ist eng mit der Religionsbehörde verbunden. Der Islamverband habe in vielen Bundesländern Einfluss auf den Islamunterricht, fügte die FDP-Politikerin hinzu. Die Länder sollten diese Vereinbarungen überprüfen: “Wer Terror nicht klar benennt, kann kein Ansprechpartner in der deutschen Bildungspolitik sein.”
01:55 Uhr
UN-Hilfswerk beklagt Mangel an Wasser und Nahrung
Das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) beklagt einen akuten Mangel an Wasser und Nahrungsmitteln für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. “Maja! Maja” (Wasser), sei inzwischen der Ruf, der auf Straßen im abgeriegelten Küstengebiet zu hören sei, sagte der per Videokonferenz zugeschaltete UNRWA-Leiter für Gaza, Thomas White, in einem Briefing für Diplomaten der 193 UN-Mitgliedsstaaten.
UNRWA unterstütze rund 90 Bäckereien im Gazastreifen, die rund 1,7 Millionen Menschen mit Brot zu versorgen versuchten. Im Schnitt lebe eine Person in dem Küstengebiet von zwei Stücken Fladenbrot aus Mehl, das die Vereinten Nationen vor Ort gelagert hätten, sagte White. Doch nun suchten die Menschen nicht nur nach Brot, sondern auch nach Wasser.
Lynn Hastings, die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in den besetzten Palästinensergebieten, sagte, aktuell funktioniere nur eine von drei Wasserzuleitungen aus Israel. “Viele greifen auf brackiges oder salzhaltiges Grundwasser zurück, wenn überhaupt.”
01:38 Uhr
Israel meldet Abwehr von Angriffen aus dem Libanon
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Terroristen aus dem Libanon abgewehrt. Wie die Armee in der Nacht zum Samstag auf Telegram bekanntgab, habe eine “Terrorzelle” am Vortag versucht, Panzerabwehrraketen auf das Gebiet des Kibbuz Yiftah im Norden Israels abzuschießen. Ein Panzer der israelischen Armee habe die Terrorzelle getroffen. Zudem habe sich ein Terrorist aus dem Libanon dem Grenzgebiet in der Nähe der Gemeinde Schelomi genähert und sei von einem israelischen Kampfflugzeug getötet worden.
01:36 Uhr
Hamas meldet 20 Tote nach Angriff auf Notunterkunft
Bei einem Angriff auf eine als Notunterkunft dienende Schule im nördlichen Gazastreifen sollen nach Angaben der Hamas 20 Menschen getötet worden sein. Weitere seien bei dem “gezielten” Angriff verletzt worden, erklärte das von der radikalislamischen Palästinenserorganisation kontrollierte Gesundheitsministerium am Samstagmorgen.
Die getroffene Schule war zuvor in eine Notunterkunft für Vertriebene im Gebiet al-Saftawi im Norden des Gazastreifens umgewandelt worden, hieß es in der Erklärung weiter. Demnach trafen von Panzern abgeschossene Mörsergranaten die Schule, welche laut Hamas “gezielt” ins Visier genommen wurde. 20 “Märtyrer” und dutzende Verletzte seien daraufhin ins al-Schifa-Krankenhaus in Gaza eingeliefert worden, erklärte die Palästinenserorganisation.
Zuvor hatte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium bereits einen Angriff auf mehrere Krankenwagen in Gaza gemeldet. Dabei sollen 15 Menschen ums Leben gekommen sein. Die israelische Armee bestätigte den Angriff am Eingang des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza. Sie sprach jedoch von nur einem Krankenwagen und erklärte, das Fahrzeug sei von einer “Terrorzelle der Hamas” genutzt worden. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete von mehreren Toten und Verletzten neben einem beschädigten Krankenwagen.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
00:34 Uhr
Honduras beordert Botschafter in Israel zurück
Honduras hat seinen Botschafter in Israel für Konsultationen zurückgerufen. Präsidentin Xiomara Castro habe die Entscheidung im Lichte der “gravierenden humanitären Situation” getroffen, die die “palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen erleidet”, schrieb Honduras’ Außenminister Eduardo Enrique auf der Online-Plattform X.
In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP sagte Enrique, die Regierung habe entschieden, den Botschafter abzuziehen, bis die Situation in Nahost klarer sei. Die Beziehungen zu Israel blieben jedoch stabil, honduranische Diplomaten und Mitglieder der Belegschaft würden in der Botschaft belassen, betonte der Außenminister.
Mit der Führung in Honduras hat eine weitere linke Regierung in Lateinamerika mit diplomatischen Schritten auf die Folgen der Ausweitung von Israels Militäroffensive gegen die Hamas reagiert. Boliviens Regierung brach diese Woche ihre diplomatischen Beziehungen zu Israel ab und warf dem Land “Verbrechen gegen die Menschlichkeit” im Gazastreifen vor. Chile und Kolumbien riefen ihre Botschafter in Israel zudem aus Protest gegen dessen militärisches Vorgehen in Gaza für Konsultationen zurück.
00:12 Uhr
Der Liveblog vom Freitag zum Nachlesen
Laut Auswärtigem Amt haben heute mehr als 30 Deutsche den Gazastreifen verlassen. Aus Sicherheitsgründen hat Israel seine Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, Auslandsreisen zu überdenken.