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US-Verteidigungsminister Austin hat die Stationierung moderner Flugabwehrsysteme im östlichen Mittelmeer angeordnet. Die USA haben außerdem einen UN-Resolutionsentwurf vorgelegt. Die Entwicklungen im Liveblog.
12:00 Uhr
UN melden Erkrankungen im Gazastreifen
Unter den verheerenden sanitären Bedingungen im Gazastreifen häufen sich nach UN-Angaben Fälle von Windpocken, Krätze und Durchfallerkrankungen. Das berichteten dort tätige Gesundheitsorganisationen, teilte das UN-Nothilfebüro mit. Eine Ursache sei, dass die Menschen wegen des Trinkwassermangels in ihrer Not aus unsauberen Quellen schöpfen müssten. Das UN-Büro nannte keine konkreten Zahlen.
11:08 Uhr
Armee: Mindestens 212 Geiseln werden im Gazastreifen festgehalten
Die Zahl der Geiseln im Gazastreifen liegt nach Angaben der israelischen Armee bei mindestens 212. Dies sei die Zahl der Familien, die bisher informiert worden seien, bestätigte ein Militärsprecher. Unter den am 7. Oktober von Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas Entführten sind auch Deutsche. Zwei Geiseln waren am Freitag freigelassen worden.
Hunderte Hamas-Terroristen hatten am 7. Oktober Israel überfallen und im Grenzgebiet ein Massaker angerichtet. Israel hat dabei und in den Tagen danach mehr als 1400 Tote zu beklagen, der Großteil davon Zivilisten. Die Identifikation der Leichen dauert an.
09:20 Uhr
Israel räumt 14 weitere Ortschaften im Norden des Landes
Israel will angesichts der Eskalation der Angriffe durch die libanesische Hisbollah-Miliz weitere Ortschaften im Norden des Landes räumen. Verteidigungsminister Yoav Gallant habe die Evakuierung 14 weiterer Gemeinden gebilligt, teilte sein Büro mit. Vor einer Woche hatte Israel bereits eine vier Kilometer große Sperrzone im Grenzgebiet zum Libanon ausgewiesen.
09:16 Uhr
Syrische Medien melden israelische Angriffe auf Flughäfen
Israel hat nach Berichten staatlicher syrischer Medien am Sonntag die Internationalen Flughäfen von Damaskus und Aleppo angegriffen. Dabei seien auf dem Hauptstadtflughafen ein Mitarbeiter getötet und ein weiterer verletzt worden. Die Rollbahnen seien beschädigt worden und nicht mehr funktionsfähig. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu den Angaben.
Der Angriff auf den Flughafen von Damaskus ist der zweite in diesem Monat, der auf den Flughafen von Aleppo der dritte. Flüge wurden danach auf einen Flughafen in der Küstenprovinz Latakia umgeleitet.
07:11 Uhr
Israel: Hisbollah zieht Libanon in einen Krieg
Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah droht mit ihren andauernden Angriffen gegen Israel nach Aussagen eines israelischen Armeesprechers den Libanon in einen Krieg zu reißen. “Wir sehen jeden Tag mehr und mehr Angriffe”, erklärte Armeesprecher Jonathan Conricus. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz “eskaliert die Situation” und spiele ein “sehr, sehr gefährliches Spiel”, sagte Conricus und warnte den Libanon mit deutlichen Worten: “Die Hisbollah greift an und zieht den Libanon in einen Krieg hinein, bei dem er nichts gewinnen, aber viel verlieren wird”, so Conricus.
Israels Fokus sei bislang weiter auf die Grenzregion im Süden des Libanons gerichtet, wo das Militär auf Angriffe der Hisbollah antworte, sagte der Armeesprecher. Doch der Libanon müsse sich jetzt die Frage stellen und sie selbst beantworten: “Ist der libanesische Staat wirklich bereit, das, was vom libanesischem Wohlstand und von der libanesischen Souveränität noch übrig ist, zugunsten von Terroristen im Gazastreifen, für den IS von Gaza, aufs Spiel zu setzen?”. Israels Armee vergleicht die im Gazastreifen herrschende militant-islamistische Hamas mit dem Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS).
05:31 Uhr
Kanada: Israel hat Krankenhaus in Gaza-Stadt nicht angegriffen
Israel ist laut dem kanadischen Verteidigungsministerium “mit großer Sicherheit” nicht für die Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen verantwortlich. Das habe eine unabhängige Analyse des kanadischen Nachrichtendienstes ergeben. Israel habe das Krankenhaus am 17. Oktober 2023 nicht angegriffen hat, heißt es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums. Die Explosion sei wahrscheinlich durch eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete verursacht worden.
05:28 Uhr
USA verlegen auch Raketenabwehrsysteme ins östliche Mittelmeer
Die USA wollen weitere Waffensysteme ins östliche Mittelmeer verlegen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin befahl die Stationierung einer Batterie des hochmodernen Raketenabwehrsystems THAAD sowie von Einheiten des schlagkräftigen “Patriot”-Flugabwehrsystems in die Region, hieß es in einer Mitteilung. Zuvor hatten die USA zur Abschreckung bereits mehrere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer verlegt, darunter die Flugzeugträger “USS Dwight D. Eisenhower” und “USS Gerald R. Ford”. Auch Luftwaffengeschwader wurden bereits in die Region geschickt.
03:30 Uhr
USA legen Resolutionsentwurf für den UN-Sicherheitsrat vor
Die USA haben einen Resolutionsentwurf für den UN-Sicherheitsrat zum Nahen Osten vorgelegt. Darin heißt es nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters, Israel habe das Recht, sich zu verteidigen. Der Iran wird demnach aufgefordert, keine Waffen mehr an “Milizen und terroristische Gruppen, die den Frieden und die Sicherheit in der Region bedrohen”, zu liefern. Der Textentwurf, den Reuters einsehen konnte, fordert zudem den Schutz von Zivilisten – einschließlich derer, die versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Weiterhin steht in dem Resolutionsentwurf, Staaten müssten das Völkerrecht einhalten, wenn sie auf Angriffe reagierten. Der Entwurf drängt auch auf kontinuierliche, ausreichende und ungehinderte Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen. Ob oder wann die USA den Resolutionsentwurf zur Abstimmung stellen wollen, ist noch unklar.
03:22 Uhr
Palästinensische Medien: Elf Tote bei israelischem Angriff auf Chan Junis
Laut palästinensischen Medien sind mindestens elf Palästinenser bei einem israelischen Angriff auf die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens getötet worden. Zudem habe Israel die südliche Stadt Rafah angegriffen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben der Nachrichtenagentur Reuters, die sich auf die Medienberichte beruft, derzeit nicht.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
03:05 Uhr
Richterbund fordert angesichts von Straftaten bei Protesten schnellere Strafverfahren
Angesichts zahlreicher Straftaten im Zusammenhang mit pro-palästinensischen Protesten hat der Deutsche Richterbund schnellere Strafverfahren gefordert. Es sei wichtig, “dass eine Strafe der Tat nicht irgendwann, sondern möglichst auf dem Fuße folgt, damit sie abschreckend wirkt”, sagte Richterbund-Geschäftsführer Sven Rebehn den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Strafverfahren wegen antisemitisch motivierter Straftaten würden zwar von der Justiz generell mit höchster Priorität geführt. Vereinfachte, besonders beschleunigte Verfahren kämen nach dem Gesetz jedoch nur bei einfach gelagerten Sachverhalten mit einer klaren Beweislage infrage, betonte Rebehn. Und daran fehle es bei Krawallen oder Angriffen aus Gruppen heraus vielfach.
02:37 Uhr
Israels Armee: Angriff auf Hamas-Posten in Moschee im Westjordanland
Die israelische Luftwaffe hat im Westjordanland nach eigenen Angaben eine Terrorzelle der islamistischen Hamas in einer Moschee bombardiert. In der Al-Ansar-Moschee habe sich ein unterirdischer Terrorkomplex der islamistischen Hamas und des Islamischen Dschihad befunden, die einen weiteren Terroranschlag geplant hätten, teilte das israelische Militär auf Telegram mit. Die Terroristen seien neutralisiert worden, hieß es weiter. Angaben zur Zahl oder Identität der Getöteten machte die Armee nicht.
Unbestätigten Medienberichten zufolge kamen bei dem Angriff zwei Palästinenser ums Leben. Das teilte auch der Rettungsdienst des palästinensischen Roten Halbmonds mit. Zudem soll es mehrere Verletzte geben. Verifizieren lässt sich dies derzeit nicht.
Die Moschee liegt im palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin. Die Moschee sei von Terroristen als Kommandozentrale für die Planung und Ausführung von Anschlägen genutzt worden, so die israelische Armee. Unabhängig überprüfen lassen sich derzeit weder die Angaben der israelischen Armee noch die Medienberichte.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
05:03 Uhr
Video zur aktuellen Lage in Israel und Gaza
In Israel haben Angehörige der Geiseln Lichter entzündet und mit 200 Stühlen an ihre entführten Familienmitglieder erinnert. Die israelische Armee kündigte derweil an, ihre Luftangriffe auf Gaza zu verstärken. Der Grenzübergang Rafah wurde kurzzeitig für 20 Lkw mit Hilfsgütern geöffnet. Hilfsorganisationen kritisieren, das reicht nicht.
Der Überblick über die aktuelle Lage.
Informationsquellen bei der Nahost-Berichterstattung
Die ARD berichtet aus mehreren Studios über die Entwicklungen im Nahen und Mittleren Osten. In Tel Aviv verfolgen insgesamt fünf Korrespondentinnen und Korrespondenten für TV und Hörfunk die Entwicklung in Israel und den palästinensischen Gebieten. Aus Kairo berichten ebenfalls insgesamt fünf Korrespondentinnen und Korrespondenten über die Lage in den Nachbarstaaten Israels. Die Berichterstattung über den Iran, der ebenfalls eine wichtige Rolle im Nahost-Konflikt spielt, wird vom ARD-Studio Istanbul wahrgenommen. Die Einschätzung der Korrespondentinnen und Korrespondenten fußt neben eigenem Erleben vor Ort auf einer Vielzahl von Gesprächen mit regionalen Experten und der Beobachtung regionaler Medien und Agenturen. In den einzelnen Ländern, über die die Studios berichten, und den palästinensischen Gebieten sind überdies lokale freie Mitarbeiter, sogenannte “Stringer”, für die ARD tätig, die die Studios mit zusätzlichen Informationen über die jüngsten Entwicklungen versorgen, den Korrespondentinnen und Korrespondenten Gesprächspartner vermitteln, O-Töne besorgen und sie bei Reportagereisen begleiten. Weitere Informationen über das Korrespondentennetz der ARD finden Sie hier.
05:03 Uhr
Israel reagiert mit Gegenangriff auf Beschuss aus dem Libanon
Israels Armee hat nach erneutem Beschuss und versuchten Raketenstarts aus dem Libanon eigenen Angaben zufolge “Terrorzellen” im Süden des Nachbarlands angegriffen. Dabei habe es Treffer gegeben, teilte das Militär mit.
Berichten zufolge wurden mehrere Kämpfer der Hisbollah sowie ein Mitglied des Islamischen Dschihads im Libanon getötet. Aus dem Libanon waren den Angaben nach mehrere Raketen auf verschiedene Gegenden in Israel abgefeuert worden. Dabei sei ein Soldat getroffen und schwer verletzt worden. Zwei weitere wurden demnach leicht verletzt.
Israelische Medien hatten zuvor unter Berufung auf den Rettungsdienst Magen David Adom zwei Verletzte durch Granatsplitter gemeldet. Die beiden 35 Jahre alten thailändischen Staatsangehörigen wurden demnach in ein Krankenhaus gebracht. Der von der pro-iranischen Hisbollah geführte libanesische Fernsehsender Al-Manar meldete den Beschuss auf israelische Ziele aus dem Libanon heraus. Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu den Angriffen, die in der Regel sowohl von der Hisbollah-Miliz als auch von militanten Palästinensern im Libanon ausgehen.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
05:03 Uhr
Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen
Nach Angaben ihres Sprechers will die israelische Armee die Luftangriffe verstärken. Mehrere UN-Organisationen fordern eine Feuerpause und uneingeschränkten Zugang zum Gazastreifen für humanitäre Hilfe. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.