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Die ukrainische Atomaufsichtsbehörde sieht nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms keine Gefahr für das AKW Saporischschja. Die Ukraine hat mit der Evakuierung zahlreicher Dörfer begonnen. Die Entwicklungen im Liveblog.
11:41 Uhr
Litauischer Präsident nennt Zerstörung “Kriegsverbrechen”
Der litauische Präsident Gitanas Nauseda macht Russland für die Zerstörung des Kachowka-Staudamms verantwortlich. Wir sind heute Zeugen eines beispiellosen russischen Angriffs auf die zivile Infrastruktur der Ukraine”, twitterte Nauseda.
“Die Zerstörung eines großen Staudamms ist ein Kriegsverbrechen, das Tausende von Menschen direkt bedroht. Russland muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden”, sagte er. “Und die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen, um sicher zu bleiben!”
Russland und die Ukraine gegeben sich gegenseitig die Schuld an der Zerstörung des Staudammes.
11:36 Uhr
Experten erwarten Überflutung von knapp 100 ukrainischen Orten
Die Zerstörung des Staudamms bei Kachowka dürfte nach Angaben einer ukrainischen Nichtregierungsorganisation fast 100 Städte und Dörfer unter Wasser setzen. Die Wassermassen würden erst nach etwa fünf bis sieben Tagen abfließen, teilte das Weltdatenzentrum für Geoinformatik und nachhaltige Entwicklung am Dienstag mit.
Nach Angaben der Organisation Ukraine War Environmental Consequences Working Group, die mögliche Folgen des Krieges einschätzt, könnten Teile des linken Flussufers fortgespült werden, der Norden der Krim kein Wasser mehr bekommen und dem AKW Saporischschja möglicherweise das Kühlwasser ausgehen.
11:35 Uhr
Scholz sieht in Angriff “neue Dimension” des Ukraine-Kriegs
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht in der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der ukrainischen Region Cherson eine “neue Dimension” des Ukraine-Kriegs. Die Beschädigung des Damms sei etwas, “das zu der Art und Weise passt, wie Putin diesen Krieg führt”, sagte Scholz beim “Europaforum” des WDR in Berlin. Es sei eine Entwicklung, “die wir mit Sorgfalt und mit Sorge betrachten”.
11:34 Uhr
Besatzungsbehörde erklärt Notstand in Bezirk Nowa Kachowka
Im Bezirk Nowa Kachowka haben die örtlichen russischen Besatzungsbehörden den Notstand ausgerufen. Das meldet die russische Nachrichtenagentur TASS. Das Gebiet liegt in der von russischen Truppen zum Teil kontrollierten südukrainischen Oblast Cherson.
11:16 Uhr
Ukrainische Atomaufsicht sieht keine Gefahr für AKW Saporischschja
Der Leiter der ukrainischen Atomaufsichtsbehörde sieht nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms derzeit keine Gefahr für das Atomkraftwerk Saporischschja. Die Lage sei nicht kritisch. Der sinkende Wasserpegel im Stausee werde den Wasserstand der Kühlbecken des AKW nicht beeinflussen.
11:06 Uhr
US-Institut: Mehr Kämpfe an verschiedenen Frontabschnitten
Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) hat eigenen Angaben zufolge einen Anstieg der Kampfhandlungen zwischen Russland und der Ukraine an verschiedenen Frontabschnitten beobachtet. Die Ukraine erziele trotz gegenteiliger Behauptungen Russlands wahrscheinlich begrenzte Landgewinne, hieß es in dem jüngsten Lagebericht.
Zugleich betonte das ISW mit Sitz in Washington, es wolle zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht darüber spekulieren, ob diese Landgewinne Teil einer weithin erwarteten großen Gegenoffensive Kiews sein könnten oder nicht. Eine erfolgreiche Gegenoffensive könne Tage, Wochen oder gar Monate dauern, bevor ihre Wirkung voll erkennbar sei, schrieb das ISW weiter.
10:55 Uhr
NATO-Generalsekretär Stoltenberg “Eine ungeheuerliche Tat”
Die Zerstörung des Kachowka-Staudammes zeigt nach den Worten von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Brutalität des von Russland geführten Krieges in der Ukraine. “Die heutige Zerstörung des Kachowka-Staudamms gefährdet Tausende Zivilisten und verursacht schwere Umweltschäden”, erklärte Stoltenberg auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. “Das ist eine ungeheuerliche Tat, die einmal mehr die Brutalität des russischen Krieges in der Ukraine zeigt.”
10:53 Uhr
Besatzungsverwaltung: Keine größere Evakuierung in Cherson nötig
Der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der südukrainischen Region Cherson sieht keine Notwendigkeit für eine größere Evakuierung. Für die Zerstörung des Staudamms macht Gouverneur Wladimir Saldo in einem auf Telegram verbreiteten Video die ukrainische Regierung verantwortlich. Diese wolle damit vom Scheitern ihrer Gegenoffensive im Osten ablenken. Russland hat Cherson vor Monaten für annektiert erklärt, obwohl seine Truppen nur einen Teil des Gebietes kontrollieren.
10:51 Uhr
Selenskyj vermutet Sprengung von Innen
Der ukrainische Präsident Selenskyj geht davon aus, dass russische Kräfte das Wasserkraftwerk in der Nacht aus dem Inneren der Anlage gesprengt haben.
“Heute Nacht um 02:50 Uhr haben russische Terroristen die Strukturen des Wasserkraftwerks Kachowskaja von innen gesprengt. Etwa 80 Siedlungen befinden sich in der Überschwemmungszone”, sagte er auf Telegramm.
10:45 Uhr
Ukraine: Energieversorgung nicht gefährdet
Die Zerstörung des Staudammes des Wasserkraftwerkes Kachowka stellt nach Einschätzung der ukrainischen Regierung keine direkte Bedrohung für die Stromversorgung des Landes dar. “Die Explosion … hatte keine direkte Auswirkung auf die Lage des Energiesystems des Landes”, teilt das Energieministerium mit. “Es bestehen keine Gefahren für die Stabilität der Stromversorgung”, heißt es in einer Erklärung. “Der produzierte Strom reicht aus, um den Bedarf der Verbraucher zu decken.”
10:44 Uhr
Wagner-Chef Prigoschin: Moskaus Verlustangaben sind “wilde Fantasien”
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hält russische Angaben zu “massiven Verlusten” beim ukrainischen Militär für unglaubwürdig. Angaben des russischen Verteidigungsministeriums, wonach das Militär bei der Abwehr einer ukrainischen Offensive insgesamt “1500 Soldaten” getötet und mehr als 28 gepanzerte Fahrzeuge zerstört habe, seien “wilde Fantasien”, sagte der Chef der russischen Söldnergruppe im Onlinedienst Telegram. “Eineinhalbtausend Menschen an nur einem Tag (…) zu vernichten wäre ein solches Massaker, erklärte Prigoschin und fügte hinzu, er halte die Angaben aus Moskau für unrealistisch.
Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Söldnertruppe Wagner
Am Montag hatte Prigoschin erklärt, ukrainische Truppen seien in der Nähe der lange umkämpften und mittlerweile zerstörten Stadt Bachmut vorgerückt und hätten Gebiete zurückerobert. Die russischen Truppen verließen nun “langsam” das Dorf Berchiwka nahe Bachmut. Das sei eine “Schande”, sagte Prigoschin. Noch im vergangenen Monat hatte Russland erklärt, Bachmut eingenommen zu haben.
Prigoschin kritisiert seit Monaten den Zustand der russischen Armee und wirft dem Verteidigungsministerium in Moskau sowie dem Armee-Generalstab mangelnde Unterstützung und dadurch höhere Opferzahlen in seiner Söldnergruppe vor. So prangerte er etwa auch einen Mangel an Munition an.
10:37 Uhr
TASS: Staudamm fällt weiter zusammen
Der Kachowka-Staudamm bröckelt örtlichen Behörden zufolge weiter. Das strömende Wasser sei nicht kontrollierbar, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf die von Russland eingesetzte Verwaltung in der Stadt Nowa Kachowka, die direkt am Damm liegt.
10:34 Uhr
ARD-Korrespondent: “Die Gefahr ist riesengroß für die Menschen”
“Die Gefahr ist riesengroß für die Menschen, gerade für die angrenzenden Dörfer auf beiden Seiten des Dnipro”, berichtet ARD-Korrespondent Darko Jakovljevic aus Kiew. Die Evakuierungen dort hätten begonnen und müssten “sehr sehr schnell ablaufen, weil das Wasser in diesen Gebieten sehr schnell hinströmt”. Es werde noch dauern, bis das ganze Ausmaß sichtbar werde, so Jakovljevic.
10:20 Uhr
Tschechischer Außenminister: Zerstörungen vergleichbar mit “Massenvernichtungswaffen”
Nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine hat Tschechien Russland dafür verantwortlich gemacht. Außenminister Jan Lipavsky warf der Führung in Moskau vor, die Grenzen ihrer Aggression immer weiter zu verschieben. “Der Angriff auf den Staudamm von Nowa Kachowka oberhalb von bewohnten Gebieten ist vergleichbar mit dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen Zivilisten”, schrieb er auf Twitter. Solch ein brutales Vorgehen müsse bestraft werden.
10:17 Uhr
Kiew sieht Motiv für Damm-Zerstörung bei Russland
Die Ukraine hat nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms Russland ein klares Motiv zugeschrieben. Moskau habe offensichtlich das Ziel, unüberwindbare Hindernisse für die geplante ukrainische Großoffensive zu schaffen, schrieb Präsidentenberater Mychajlo Podoljak im Kurznachrichtendienst Twitter. Dies sei der Versuch, das Ende des Krieges hinauszuzögern und ein vorsätzliches Verbrechen. Russland müsse international als Terrorstaat eingestuft werden.
“Auf einem riesigen Territorium wird alles Leben zerstört”, schrieb Podoljak. “Viele Ortschaften werden zerstört; der Umwelt wird enormer Schaden zugefügt.” Im Fernsehen fügte er hinzu, dass Russland mit dem Anschlag im umkämpften Gebiet Cherson die Initiative im Krieg wieder an sich reißen und die europäischen Staaten einschüchtern wolle.
Das Gebiet ist zum größten Teil von russischen Truppen besetzt, sie kontrollieren auch das Kraftwerk und damit den Füllstand im Stausee. Die Gebietshauptstadt Cherson ist unter ukrainischer Kontrolle. Umgesetzt habe die Sprengung des Wasserkraftwerks nach ersten Erkenntnissen die 205. Motorisierte Schützeneinheit der russischen Armee, sagte Podoljak. Der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte deshalb mehr Tempo bei den westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine. Jeder müsse verstehen, dass es für Moskau keine roten Linien gebe.
09:49 Uhr
EU-Ratspräsident macht Russland für zerstörten Staudamm verantwortlich
EU-Ratspräsident Charles Michel hat die offenbar absichtliche Zerstörung eines Staudamm im Süden der Ukraine verurteilt. Er sei “schockiert über den beispiellosen Angriff auf den Nowa-Kachowka-Staudamm”, schrieb Michel am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. “Die Zerstörung ziviler Infrastruktur gilt klar als Kriegsverbrechen – und wir werden Russland und seine Stellvertreter zur Verantwortung ziehen”, schrieb Michel.
Der Ratspräsident will den Vorfall demnach Ende Juni beim nächsten EU-Gipfel in Brüssel zur Sprache bringen. Es müsse Hilfen für die überfluteten Gebiete in der ukrainischen Region Cherson im Süden des Landes geben, betonte Michel. Seine Gedanken seien bei den “Familien in der Ukraine, die von dieser Katastrophe betroffen sind”.
09:45 Uhr
TASS: Staudamm auf Hälfte seiner Länge zerstört
Der Kachowka-Staudamm ist der russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge auf der Hälfte seiner Länge zerstört. Das Bauwerk stürze weiter ein, meldet die staatliche Agentur unter Berufung auf Rettungsdienste. Der Wasserstand in Nowa Kachowka sei örtlichen Behörden zufolge um mehr als zehn Meter angestiegen.
Zudem meldet die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf örtliche Behörden, dass die Evakuierungen in der weiteren Umgebung begonnen haben.
09:03 Uhr
Ukraine und Russland: Reparatur von Wasserkraftwerk unmöglich
Nach einer schweren Explosion am wichtigen Staudamm im südukrainischen Nowa Kachowka ist das angrenzende Wasserkraftwerk nach Angaben beider Kriegsparteien zerstört. Es sei “offensichtlich”, dass eine Reparatur nicht möglich sei, sagte der russische Besatzungsbürgermeister Wladimir Leontjew am Dienstag im russischen Staatsfernsehen. Auch der ukrainische Kraftwerksbetreiber sprach von einer kompletten Zerstörung der Anlage.
09:01 Uhr
Britischer Außenminister fordert sofortigen Rückzug Russlands
Der britische Außenminister James Cleverly, der heute die Ukraine besucht, nennt die Zerstörung des Kachowka-Staudammes eine direkte Folge der russischen Invasion in der Ukraine.
“Ich habe Berichte über die Explosion des Staudamms und die Gefahr von Überschwemmungen gehört. Es ist noch zu früh, um eine aussagekräftige Bewertung der Einzelheiten vorzunehmen. Aber man darf nicht vergessen, dass der einzige Grund, warum dies überhaupt ein Thema ist, Russlands unprovozierter Einmarsch in die Ukraine ist”, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. “Wir werden die Entwicklung der Lage weiter beobachten, aber das Beste, was Russland jetzt tun könnte, wäre ein sofortiger Rückzug seiner Truppen.
08:55 Uhr
London: Starke Zunahme von Kämpfen an Frontabschnitten
In der Ukraine haben sich die Gefechte zwischen ukrainischen und russischen Truppen nach britischer Einschätzung zuletzt intensiviert. “In den vergangenen 48 Stunden kam es an zahlreichen Frontabschnitten zu einer deutlichen Zunahme der Kämpfe, darunter auch an solchen, an denen es seit mehreren Monaten relativ ruhig war”, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.
Zudem betonte das Ministerium, dass der Streit zwischen der russischen Söldnertruppe Wagner und der russischen Armee ein “beispielloses Niveau” erreicht habe. Erstmals habe Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin behauptet, dass die regulären Streitkräfte in der Ukraine absichtlich seine Einheiten angegriffen hätten. Im Gegenzug habe Wagner vermutlich einen russischen Offizier gefangen genommen.
Aus der monatelang umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut seien nun die meisten Wagner-Kräfte abgezogen worden, hieß es in London weiter. Wagner hatte Bachmut eingenommen und kürzlich mitgeteilt, die Stadt komplett der Kontrolle der regulären Moskauer Streitkräfte zu überlassen. “Da es Russland an Reserveeinheiten mangelt, wird die Frage, inwieweit Wagner weiterhin auf das Verteidigungsministerium reagiert, ein Schlüsselfaktor für den Konflikt in den kommenden Wochen sein”, schrieb das britische Ministerium.
08:51 Uhr
Ukrainisches Wasserkraftunternehmen: Kraftwerk “völlig zerstört”
Das Kachowka-Wasserkraftwerk ist nach einer Detonation im Motorenraum “völlig zerstört” und kann nicht wiederhergestellt werden, teilte das staatliche ukrainische Wasserkraftunternehmen mit.
08:48 Uhr
Ukrainische Behörden: 16.000 Menschen in kritischer Zone
Nach der Beschädigung des Kachowka-Staudamms in der südlichen Region Cherson haben ukrainische Behörden Überflutungen gemeldet und mit der Evakuierung von Einwohnern begonnen. Mehrere Dörfer seinen “vollständig oder teilweise” überflutet, teilte ein ukrainischer Beamter am Dienstag mit. “Etwa 16.000 Menschen befinden sich in der kritischen Zone am rechten Ufer”, erklärte der Leiter der Militärverwaltung von Cherson, Oleksandr Prokudin in einem Onlinedienst.
08:46 Uhr
Russische Nachrichtenagentur: 300 Häuser evakuiert
Ein von Russland eingesetzter Beamter in der Stadt Nova Kakhovka sagt, dass die Bewohner von rund 300 Häusern evakuiert worden seien. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS. Diese zitierte auch den von Russland eingesetzten Bürgermeister von Nowa Kachowka, Wladimir Leontjew, mit den Worten, dass ein Teil der Stadt aus Sicherheitsgründen von der Stromversorgung abgeschnitten worden sei.
08:32 Uhr
Russische Behörde: 22.000 Menschen in Gefahr
Infolge der Zerstörung des Kachowka-Staudammes sind russischen Behördenangaben zufolge 22.000 Menschen von Überschwemmungen bedroht. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf die von Russland installierte Verwaltung in den besetzten Teilen der ukrainischen Oblast Cherson. Die Menschen lebten in 14 Ortschaften im Süden der Oblast Cherson. Russland hat Cherson für annektiert erklärt, seine Truppen haben aber nur Teile davon unter Kontrolle.
08:20 Uhr
Russische Nachrichtenagentur: Wasserstand um fünf Meter gestiegen
Der Wasserstand am südukrainischen Nova-Kachowka-Damm ist um fünf Meter gestiegen, wobei mehrere flussabwärts gelegene Inseln bereits vollständig überflutet sind. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf lokale Behörden.
08:05 Uhr
IAEA: Keine direkte Gefahr für AKW Saporischschja
Für die Sicherheit des Atomkraftwerkes Saporischschja besteht nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) keine direkte Gefahr durch die Situation rund um den Kachowka-Staudamm. Experten der IAEA beobachteten die Lage, hieß es in einer Erklärung der IAEA auf Twitter.
07:53 Uhr
Ukrainische Atombehörde: Lage unter Kontrolle
Die staatliche ukrainische Atomaufsichtsbehörde erklärt, dass die Beschädigungen am Kachowka-Staudamm eine Gefahr für das Atomkraftwerk Saporischschja seien. Die Lage sei aber unter Kontrolle.
“Das Wasser aus dem Kachowka-Reservoir wird benötigt, um die Turbinenkondensatoren und die Sicherheitssysteme des AKW mit Strom zu versorgen”, so Energoatom in einer Erklärung auf Telegram. “Im Moment ist der Kühlteich des Kraftwerks voll: Um 8:00 Uhr morgens betrug der Wasserstand 16,6 Meter, was für den Bedarf des Kraftwerks ausreichend ist.”
Der 30 Meter hohe und 3,2 km lange Damm wurde 1956 am Fluss Dnipro als Teil des Wasserkraftwerks Kachowka fertiggestellt. Der Stausee versorgt auch die Halbinsel Krim, die 2014 von Russland annektiert wurde, und das Kernkraftwerk Saporischschja, das sich ebenfalls unter russischer Kontrolle befindet.
Der Khakowka-Staudamm in der Region Cherson/Ukraine (Archivbild 28.05.23)
07:36 Uhr
Selenskyj macht Russland für Angriff verantwortlich
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Russland für die Zerstörung des Kachowka-Staudammes verantwortlich gemacht. Auf Twitter sprach er von “russischen Terroristen”, die “jeden Meter für ihren Terror” nutzten. Diese würden “nicht in der Lage sein, die Ukraine mit Wasser, Raketen oder sonst etwas aufzuhalten”.
07:14 Uhr
Selenskyj-Berater: Sprengung von Staudamm ist “Ökozid”
Andrij Jermak, der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, bezeichnet die Zerstörung des Kachowka-Staudammes als “Ökozid” und macht dafür Russland verantwortlich. Die ukrainischen Behörden arbeiteten daran, die Sicherheit der Anwohnerinnen und Anwohner zu gewährleisten. Das Vorgehen Russlands sei auch eine Bedrohung für das nahegelegene Kernkraftwerk Saporischschja, schreibt Jermak auf Telegram, geht aber nicht näher darauf ein.
07:11 Uhr
Selenskyj hält Dringlichkeitssitzung ab
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskij wird wegen der Explosion des Staudamms von Nowa Kachowa in der Südukraine eine Dringlichkeitssitzung abhalten. Das teilte Oleksij Danilow, Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, auf Twitter mit.
07:09 Uhr
Ukraine: Evakuierung hat begonnen
Laut des Leiters der regionalen Militärverwaltung von Cherson, Oleksandr Prokudin, hat die Evakuierung in der Gegend rund um den zerstörten Kachowka-Staudamm begonnen. Das Wasser werde demnach binnen fünf Stunden einen kritischen Stand erreichen.
Die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS zitierte die Rettungsdienste mit der Aussage, dass rund 80 Siedlungen in dem Gebiet von der Zerstörung des Kachowka-Damms betroffen sein könnten.
06:56 Uhr
Behördemitarbeiter: Keine Gefahr für AKW Saporischschja
Durch den Einsturz des Kachowka-Staudammes besteht nach russischer Darstellung keine unmittelbare Gefahr für das Atomkraftwerk Saporischschja. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf einen von Russland eingesetzten Verwaltungsvertreter im besetzten Gebiet Saporischschja.
Das AKW ist das größte Europas und steht seit längerem unter russischer Kontrolle. Der 30 Meter hohe und 3,2 Kilometer lange Damm wurde 1956 am Fluss Dnipro als Teil des Wasserkraftwerks Kachowka errichtet. Der dadurch gebildete Stausee fasst rund 18 Milliarden Kubikmeter Wasser und versorgt das AKW Saporischschja sowie die bereits 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
06:47 Uhr
Ukraine: Russland sprengt Staudamm in Cherson
Der Kachowka-Staudamm in dem russisch kontrollierten Teil der ukrainischen Region Cherson ist nach Angaben des ukrainischen Militärs von russischen Streitkräften gesprengt worden. “Das Ausmaß der Zerstörung, die Geschwindigkeit und die Menge des Wassers sowie die wahrscheinlichen Überschwemmungsgebiete werden derzeit geklärt”, schreibt das Kommando Süd auf seiner Facebook-Seite. Zuvor hatte der Bürgermeister der Stadt Nowa Kachowka in der von Moskau besetzten Region Cherson den Berichten widersprochen.
Die russische Agentur TASS meldete, dass der Damm zusammengebrochen sei und die umliegenden Gebiete überflutet wurden.
05:40 Uhr
Bürgermeister dementiert Berichte über Sprengung des Kachowa-Staudamms
Der Bürgermeister der Stadt Nowa Kachowka in der von Moskau besetzten südukrainischen Region Cherson widerspricht laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Berichten über eine Sprengung des Kachowka-Staudamms. In russischen und ukrainischen soziale Medien kursierten zuvor zahlreiche Beiträge, wonach der Damm zerstört worden sei. Die Berichte konnten nicht sofort unabhängig überprüft werden.
04:58 Uhr
Ukraine: Kiew erneut in der Nacht Ziel russischer Angriffe aus der Luft
Die Ukraine berichtet von einer erneuten russischen Luftangriffswelle auf die Hauptstadt Kiew. Offizielle Stellen sprechen von 20 abgefangenen Marschflugkörpern. “Alle wurden abgeschossen, es gab keine Treffer”, teilt der Chef der Militärverwaltung, Serhij Popko, auf dem Nachrichtenkanal Telegram mit. Zeugen der Nachrichtenagentur Reuters berichten, sie hätten mehrere Explosionen gehört, die sich wie Flugabwehrsysteme anhörten. In der Stadt herrscht ab kurz nach Mitternacht mehr als vier Stunden lang Luftalarm.
Herabfallende Trümmerteile beschädigen Militärangaben zufolge Straßen und Stromleitungen des Oberleitungsnetzes im Kiewer Stadtteil Desnjanskyj. Der am linken Ufer des Flusses Dnipro gelegene Bezirk ist der bevölkerungsreichste Kiews. Vorläufigen Informationen zufolge gab es keine Verletzten. Reuters konnte die Berichte nicht sofort unabhängig überprüfen.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
04:34 Uhr
Selenskyj lobt Truppen nach Erfolgen in Bachmut
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat das Vorrücken der Truppen in der hart umkämpften Stadt Bachmut gelobt. “Ich bin jedem einzelnen unserer Soldaten dankbar, allen unseren Verteidigern, Männern und Frauen, die uns heute die Nachrichten geliefert haben, auf die wir gewartet haben. Gut gemacht, Soldaten im Bachmut-Sektor”, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Insbesondere zwei Einheiten hätten “geschickt, entschlossen und effektiv” die ukrainischen Stellungen verteidigt, die “Besatzer zerstört” und vorgerückt. Das zerstörte Bachmut liegt in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine.
03:16 Uhr
Russland: Weitere ukrainische Offensive in Donezk vereitelt
Russland hat eigenen Angeben zufolge eine weitere Großoffensive der ukrainischen Streitkräfte in Donezk vereitelt. “Nachdem das Kiewer Regime am Vortag schwere Verluste erlitten hatte, reorganisierte es die Überreste der 23. und 31. Brigade zu separaten, konsolidierten Einheiten, die ihre Offensivoperationen fortsetzten”, teilt das russische Verteidigungsministerium auf seinem offiziellen Telegram-Kanal mit.
Russische Boden- und Luftkräfte hätten mit Raketen, Artillerie und schweren Flammenwerfersystemen den ukrainischen Streitkräften eine Niederlage zugefügt. Der Bericht konnte unabhängig nicht bestätigt werden, eine Stellungnahme vonseiten der Ukraine lag nicht vor. Am Montag wies die Ukraine bereits die russische Darstellung zurück, dass eine Gegenoffensive in der Donezk-Region eingeleitet worden sei.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
03:16 Uhr
Landesweiter Luftalarm in Ukraine – Explosionen in Kiew zu hören
In der Nacht hat es Berichten zufolge erneut landesweit Luftalarm in der Ukraine gegeben. In den frühen Morgenstunden waren in verschiedenen Bezirken der Hauptstadt Kiew heftige Explosionen zu hören, wie “Ukrajinska Prawda” berichtete. Laut Militärverwaltung und Bürgermeister Vitali Klitschko sei die Luftabwehr aktiviert worden, so das Internetportal.
03:16 Uhr