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Nach seiner Visite in Washington ist der ukrainische Präsident Selenskyj zum kanadischen Premier Trudeau gereist. China hat erneut Friedensgespräche gefordert, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Alle Entwicklungen im Liveblog.
- Selenskyj zu Besuch in Kanada
- China fordert Friedensgespräche
09:58 Uhr
Zweiter Getreidefrachter verlässt Ukraine
Der zweite am Samstag in der Ukraine angekommene Getreidefrachter hat den Hafen Tschornomorsk wieder verlassen. Die “Aroyat” habe 17.600 Tonnen Weizen für Ägypten geladen, teilte der ukrainische Vize-Ministerpräsident Olexandr Kubrakow auf X (ehemals Twitter) mit. Bereits am Dienstag war die “Resilient Africa” abgefahren, die 3000 Tonnen Weizen nach Asien bringen soll. Die beiden Frachter sind die ersten, die nach der Aussetzung des Getreideabkommens durch Russland wieder ukrainische Häfen am Schwarzen Meer angesteuert haben. Es ist ein Test, ob der Getreide-Export aus der Ukraine auch ohne die von den UN und der Türkei vermittelte Vereinbarung funktioniert.
09:48 Uhr
US-Militärexperten beobachten Fortschritte ukrainischer Armee
Die ukrainische Armee macht nach Einschätzung von US-Militärexperten weiter Fortschritte bei ihrer Offensive im Süden des Landes. Am Frontabschnitt bei Robotyne im Gebiet Saporischschja seien erstmals ukrainische Panzerfahrzeuge jenseits der letzten russischen Abwehrlinie gesichtet worden, schrieb das Institut für Kriegsstudien ISW in seinem Bericht. Es sei aber noch zu früh, um sicher zu sagen, dass diese russische Verteidigungslinie durchbrochen sei.
Der Generalstab in Kiew meldete im Lagebericht für Freitagmorgen ukrainische Vorstöße bei Bachmut im Osten und an der Front im Süden. Bei Robotyne sei es zugleich gelungen, russische Gegenangriffe abzuwehren, hieß es. Dies war zunächst nicht unabhängig überprüfbar.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
09:07 Uhr
Neues US-Militärpaket, aber keine ATACMS-Raketen
Die USA stellen der Ukraine zur Verteidigung gegen die Invasion Russlands weitere Militärhilfe bereit. Neu genehmigt werden Waffen und Ausrüstung im Wert von 128 Millionen Dollar (rund 120 Millionen Euro) aus Beständen des US-Militärs, teilte das Außenministerium mit.
Das Pentagon werde zudem Waffen und Ausrüstung im Wert von 197 Millionen US-Dollar bereitstellen, die bereits zuvor genehmigt wurden. Das Paket mit einem Gesamtwert von rund 325 Millionen Dollar umfasst nach Angaben aus dem Pentagon unter anderem Artilleriemunition und Systeme zur Abwehr feindlicher Luftangriffe. Die aus Kiew geforderten ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometer sind darin nicht enthalten.
07:41 Uhr
Ukraine meldet Opfer bei russischen Angriffen im Osten und Süden
Die Ukraine hat Opfer russischer Angriffe im Osten und Süden des Landes gemeldet. In der Ortschaft Kurachowe in der Nähe von Donezk seien 13 Menschen verletzt worden, sagt der zuständige Verwaltungschef Roman Padun dem Sender Suspilne. Durch den Angriff sei ein Feuer ausgebrochen. In den sozialen Medien kursieren diverse Fotos von brennenden Gebäuden.
In der Region Cherson wurde eine Frau tot aus den Trümmern ihres Hauses geborgen, wie Gouverneur Olexander Prokudin auf Telegram mitteilte. Der russische Angriff habe der Stadt Seleniwka gegolten. Das ukrainische Militärkommando Süd meldete zudem einen Raketenangriff auf Freizeiteinrichtungen südwestlich des Schwarzmeerhafens Odessa. Berichte über Opfer gab es hier nicht.
06:27 Uhr
Selenskyj zu Besuch in Kanada eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach seinem Aufenthalt in den USA zu einem unangekündigten Besuch im Nachbarland Kanada eingetroffen. Kanadas Premierminister Justin Trudeau begrüßte Selenskyj, als dieser am späten Donnerstagabend in Ottawa aus dem Flugzeug stieg. Selenskyj wird im Tagesverlauf eine Rede vor dem kanadischen Parlament halten.
Es ist Selenskyjs erster Besuch in Kanada seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022. Es wird vermutet, dass der ukrainische Präsident auch in Kanada um Waffenhilfe werben wird. Trudeau hatte erklärt, dass Kanada Kiew im Konflikt mit Russland “so lang wie nötig” unterstützen werde.
Wolodymyr Selenskyj (r), Präsident der Ukraine, und seine Frau Olena Selenska (2.v.r) werden von Yulia Kovaliv (l), ukrainische Botschafterin in Kanada, Chrystia Freeland (2.v.l), stellvertretende Premierministerin, und Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, nach ihrer Ankunft auf dem Ottawa Macdonald-Cartier International Airport begrüßt.
03:08 Uhr
China: Ende des Ukraine-Krieges nur über Friedensgespräche möglich
Chinas Regierung hat während der UN-Generaldebatte erneut zu einem Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine aufgerufen. “Die Einstellung der Feindseligkeiten und die Wiederaufnahme der Friedensgespräche sind die einzige Möglichkeit, die Ukraine-Krise zu lösen”, sagte Vize-Präsident Han Zheng vor der UN-Vollversammlung. China unterstütze alle Bemühungen, die einer friedlichen Lösung der Ukraine-Krise zuträglich sind und wolle “weiterhin eine konstruktive Rolle” spielen. China ist ein wichtiger Partner Russlands. Im Ukraine-Krieg stellt sich die Volksrepublik offiziell als neutral dar, gibt dem Nachbarland aber Rückendeckung.
03:08 Uhr
Der Liveblog vom Donnerstag zum Nachlesen
Erstmals seit dem Ausstieg Russlands aus dem Getreideabkommen hat ein mit Weizen aus der Ukraine beladenes Schiff die Türkei erreicht. Die Slowakei hat die Beendigung des Importverbots für ukrainisches Getreide angekündigt. Alle Entwicklungen im Liveblog zum Nachlesen.