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In Kiew ist es zu größeren Stromausfällen gekommen. Russland hat eigenen Angaben zufolge drei Drohnen vor Moskau zum Absturz gebracht. Alle Entwicklungen im Liveblog.
12:36 Uhr
Mit Eimern durch die Stadt
Menschen wie Swetlana, die in Krywyj Rih im Südosten der Ukraine leben, haben nach der Beschädigung des Kachowka-Staudamms keinen Zugang zu fließendem Wasser. Die Industrieregion litt schon vorher unter Versorgungsproblemen.
12:17 Uhr
Blinken verspricht Milliardenhilfe
Die USA haben angekündigt, die ukrainische Wirtschaft mit weiteren 1,3 Milliarden US-Dollar (1,19 Milliarden Euro) zu unterstützen. “Während Russland mit der Zerstörung weitermacht, sind wir hier, um der Ukraine beim Wiederaufbau zu helfen”, sagte US-Außenminister Antony Blinken bei einer internationalen Konferenz zum Wiederaufbau des Landes in London.
US-Außenminister Antony Blinken spricht am ersten Tag der Ukraine Recovery Conference (URC) in London. Links von ihm hört sein britischer Amtskollege James Cleverly zu.
12:02 Uhr
Selenskyj: Wiederaufbau wäre “ideologischer Sieg”
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Wiederherstellung der Lebensverhältnisse in der Ukraine als “ideologischen Sieg” über Russland bezeichnet. Das sagte Selenskyj bei einer Wiederaufbaukonferenz für sein Land in London. Die Augen der Welt seien darauf gerichtet, ob dies der Ukraine mithilfe der Verbündeten gelingen werde. Die Freiheit müsse siegen, sagte Selenskyj, der per Video zugeschaltet war.
Zuvor hatten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Außenminister Antony Blinken in ihren Reden die Reformbemühungen des Landes gelobt und die fortwährende Unterstützung der EU und der USA zugesagt.
11:42 Uhr
Stromausfälle in der ukrainischen Hauptstadt
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es zu größeren Stromausfällen gekommen. Laut Angaben der Militärverwaltung der Dreimillionenstadt waren rund 100.000 Haushalte von Abschaltungen betroffen. Bilder zeigten zudem stillstehende Straßenbahnen.
Als Ursache für den ausgefallenen Strom in fünf Stadtbezirken wurde ein “Systemausfall im Stromnetz” genannt. Dem Stromversorger DTEK zufolge sei auch das Kiewer Umland betroffen.
Tags zuvor hatte es bereits in mehreren Stadtteilen der Hauptstadt kurzzeitig Stromausfälle gegeben. Dem war eine Attacke russischer Drohnen vorangegangen. Behördenangaben zufolge wurden jedoch alle feindlichen Ziele abgefangen.
11:00 Uhr
Wiederaufbaukonferenz in London hat begonnen
In London hat die Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine begonnen. Auf der Konferenz zur Hilfe für das Land ist auch Deutschland vertreten. Private Unternehmen zögern noch, Teil der Hilfsantrengungen zu werden. Die Konferenz soll auch das ändern.
10:38 Uhr
Moskau: Drei Drohnen in der Region Moskau abgefangen
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Region Moskau erneut einen versuchten Drohnenangriff abgewehrt. Die drei Flugobjekte seien mit Störsendern zum Absturz gebracht worden und hätten keine Schäden verursacht, erklärte das Ministerium. Es habe sich um einen ukrainischen Angriff gehandelt.
Von der Ukraine, die sich in der Regel nicht zu möglichen Einsätzen außerhalb ihres Staatsgebiets äußert, lag keine Stellungnahme vor. Russland hatte wiederholt von Drohnenangriffen auf seinem Staatsgebiet berichtet, darunter mehrere Drohnen, die im Mai in Moskau den Kreml und Wohngebiete erreicht hatten.
Am Mittwoch seien zwei der Drohnen abgefangen worden, als sie sich Militärlagerhäusern näherten, erklärte der Gouverneur des Moskauer Umlands, Andrej Worobjow. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete, die Flugkörper hätten sich gegen eine Militäreinheit in der Stadt Kalininez gerichtet.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
08:44 Uhr
London: Russland verstärkt Verteidigungsanlagen an der Krim
Russland hat seine Verteidigungsanlagen in den besetzten Gebieten in der Ukraine nach Informationen britischer Geheimdienste weiter ausgebaut. Vor allem in der Nähe der bereits 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim seien erhebliche Anstrengungen unternommen worden, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. “Dazu gehört eine ausgedehnte Verteidigungszone von neun Kilometern Länge, 3,5 km nördlich der Stadt Armjansk, auf der schmalen Landbrücke, die die Krim mit dem Gebiet Cherson verbindet”, so die Behörde.
Die ausgeklügelten Verteidigungsstellungen unterstreichen London zufolge die russische Einschätzung, dass die ukrainischen Streitkräfte in der Lage sind, die Krim direkt anzugreifen. “Für Russland hat die Aufrechterhaltung der Kontrolle über die Halbinsel weiterhin höchste politische Priorität”, hieß es weiter.
08:22 Uhr
Nach Überschwemmungen: 41 Tote in russisch kontrollierten Gebieten
Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer in den russisch kontrollierten Gebieten nach Angaben Moskaus auf 41 gestiegen.
“Leider hat sich die Zahl der Toten auf 41 erhöht”, erklärte der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region Cherson, Andrej Aleksejenko. Am Samstag hatten die russischen Behörden noch von 29 Toten gesprochen.
Der in russisch besetztem Gebiet liegende Staudamm am Fluss Dnipro war am 6. Juni teilweise zerstört worden, riesige Mengen Wasser traten aus und überschwemmten weitflächige Gebiete. Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig vor, für den Dammbruch verantwortlich zu sein.
08:16 Uhr
Ukraine meldet schwere Kämpfe im Osten
Die ukrainischen Truppen verzeichnen bei den Kämpfen in der südlichen Region Saporischschja nach Angaben des Militärs leichte Fortschritte. “Sie hatten teilweise Erfolg, sie gewinnen an Boden”, erklärte ein Sprecher des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte in einem Beitrag auf Telegram. Im Osten des Landes wiederum halte das Militär weiterhin den Vorstoß russischer Truppen zurück. Besonders heftig gekämpft werde in der Nähe von Lyman in der Region Donezk.
Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
07:52 Uhr
Ukraine: Noch keine russischen Atomwaffen in Belarus
Russland hat nach ukrainischen Angaben entgegen jüngster Äußerungen vom russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem belarusischen Staatschef Alexander Lukaschenko noch keine taktischen Atomwaffen in Belarus stationiert.
“Der Prozess der Vorbereitung für deren mögliche Verlegung dauert an”, sagte Militärgeheimdienstchef Kyrylo Budanow im ukrainischen Fernsehen. Die Lagerstätten würden vorbereitet, doch sei kein einziger Gefechtskopf bewegt worden.
Zunächst hatte Putin erklärt, die Waffen würden nach Belarus verlegt, nachdem die Lagerstätten für sie im Juli hergerichtet seien. Doch am Dienstag vergangener Woche sagte Lukaschenko, dass einige bereits in sein Land gebracht worden seien. Daraufhin bestätigte Putin dies am Freitag und erklärte, einige der Atomwaffen seien als Abschreckung gegen westliche Bemühungen nach Belarus verlegt worden, Russland eine Niederlage in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine beizufügen.
05:25 Uhr
Stoltenberg: NATO unterstützt Ukraine bei Modernisierung des Militärs
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat der Ukraine weitere Hilfen für die Modernisierung des Militärs des Landes in Aussicht gestellt. “Im Zuge des Gipfels werden die Alliierten ein mehrjähriges Hilfspaket verabschieden, das die Ukraine an NATO-Standards heranführen wird”, sagte Stoltenberg dem “Tagesspiegel” mit Blick auf das Treffen der Staats- und Regierungschefs der 31 Mitgliedstaaten im Juli in der litauischen Hauptstadt Vilnius. “Mit unserer Hilfe soll das ukrainische Militär den Übergang schaffen von einer Armee nach altem sowjetischen Muster hin zu einer modernen Streitmacht, die nach NATO-Standards arbeitet.”
03:53 Uhr
Ukraine: Russland hat Kühlbecken des AKW Saporischschja vermint
Das Kühlbecken für die Reaktoren des Kernkraftwerks Saporischschja ist nach Angaben des ukrainischen Militärnachrichtendienstes (GUR) von Russland vermint worden. Der Sechs-Reaktoren-Komplex, Europas größtes Kernkraftwerk, ist seit kurz nach dem Einmarsch Russlands im Februar vergangenen Jahres besetzt. “Das Erschreckendste ist, dass das Kernkraftwerk Saporischschja in dieser Zeit zusätzlich vermint wurde – und zwar das Kühlbecken”, sagte GUR-Chef Kyrylo Budanow, ohne Beweise vorzulegen. Das russische Verteidigungsministerium reagierte nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
03:53 Uhr
Lambsdorff wird neuer deutscher Botschafter in Russland
Der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff wird neuer deutscher Botschafter in Russland. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin bestätigte in der Nacht, dass die russische Regierung ihre Zustimmung, das sogenannte Agrément, für die Personalie gegeben habe. “Der Dienstantritt ist für diesen Sommer vorgesehen”, sagte der Sprecher weiter. Lambsdorff soll auf Géza Andreas von Geyr folgen, der derzeit Botschafter in Moskau ist.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar gilt der Posten als besonders schwierig. Lambsdorff ist Vize-Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Vor seiner Karriere in der FDP war Lambsdorff ab 1995 bereits im Auswärtigen Dienst und für das Auswärtige Amt tätig. Von 2000 bis 2003 arbeitete er in der Presseabteilung der Deutschen Botschaft in Washington D.C., von 2003 bis 2004 war er im Russlandreferat des Auswärtigen Amts beschäftigt. Lambsdorff gehörte von 2004 bis 2017 dem Europäischen Parlament an, zuletzt als Vizepräsident.
03:53 Uhr
Der Liveblog vom Dienstag zum Nachlesen
Das russische Parlament hat die Anwerbung von Straftätern zum Kriegsdienst in der Ukraine legalisiert. Die EU-Kommission will der Ukraine weitere 50 Milliarden Euro bereitstellen.