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EU-Ratspräsident Michel erwartet einen Flüchtlingsstrom aus dem Gazastreifen nach Europa. Deutsche in Israel müssen nun zunächst mit dem Bus statt dem Flugzeug ausreisen. Alle Entwicklungen im Liveblog.
05:24 Uhr
Guterres: “Alle Geiseln müssen sofort freigelassen werden”
UN-Generalsekretär Antonio Guterres fordert eine sofortige Freilassung aller Geisel innerhalb des Gaza. Wie er in einem auf X, vormals Twitter, veröffentlichten Statement erklärt, müssten das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte respektiert und eingehalten werden. “Zivilisten müssen geschützt werden und dürfen nicht als Schutzschilde benutzt werden. Alle Geiseln in Gaza müssen sofort freigelassen werden”, so Guterres.
04:57 Uhr
Biden über Suche nach US-Geiseln: “Wir arbeiten mit Hochdruck”
US-Präsident Joe Biden hat in einem Interview erklärt, dass seine Regierung im Moment intensiv daran arbeite, amerikanische Geiseln zu finden. “Ich werde nicht ins Detail gehen, aber wir arbeiten mit Hochdruck daran”, so Biden in einem am Freitag veröffentlichten Interview.
Derweil ist der erste vom US-Außenministerium organisierte Flug zur Evakuierung amerikanischer Staatsbürger in Athen gelandet. Dies bestätigt die US-Regierung. Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, sagte, die Regierung prüfe auch Abflugmöglichkeiten auf dem Seeweg, um Amerikanern und Amerikanerinnen in Israel zu helfen. “Wir versuchen nur, die Möglichkeiten zu erweitern”, so Kirby gegenüber Reportern und fügte hinzu, dass die Flüge fortgesetzt würden. Einem Insider zufolge sind weitere Charterflüge zwischen Athen und Tel Aviv bis zum 19. Oktober geplant. Mehr als 400 Amerikaner hatten sich bereits für den ersten Evakuierungsflug angemeldet.
Biden versicherte Israel zudem erneut die Solidarität der Vereinigten Staaten, hat sich aber auch besorgt zur Lage im Gazastreifen geäußert. “Wir dürfen die Tatsache nicht aus den Augen verlieren, dass die überwältigende Mehrheit der Palästinenser nichts mit Hamas oder den abstoßenden Attacken der Hamas zu tun hat und dass sie in der Folge auch leiden”, sagte Biden in Philadelphia. US-Teams seien in der Region, um in Abstimmung mit arabischen Staaten und den Vereinten Nationen humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen sicherzustellen.
04:51 Uhr
Israelisches Militär: Haben Hisbollah im Südlibanon beschossen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben am frühen Morgen die radikale Hisbollah-Miliz im Südlibanon beschossen. Man habe mit der Aktion auf das “Eindringen nicht identifizierter Flugobjekte nach Israel” und den Beschuss einer israelischen Drohne reagiert, so das Militär.
04:37 Uhr
UN: Zehntausende im Gazastreifen bereits nach Süden geflohen
Den Schätzungen des UN-Büros für humanitäre Hilfe (OCHA) zufolge sind im Gazastreifen Zehntausende Menschen bereits in den Süden geflohen. Israel hatte den Palästinensern 24 Stunden Zeit gegeben, den Norden der Enklave in Vorbereitung auf die offenbar bevorstehende Bodenoffensive zu verlassen. Wie OCHA mitteilt, seien bereits vor der Aufforderung zur Evakuierung insgesamt bereits 400.000 Palästinenser wegen des Konflikts vertrieben worden.
04:02 Uhr
Deutsche in Israel: Ausreise zunächst mit Bus statt Flugzeug
Nachdem die Lufthansa allein am Freitag mehr als 800 Deutsche aus Israel ausgeflogen hat, wird der Heimweg aus der Krisenregion ab heute komplizierter: Die Airline hat ihre Sonderflüge zunächst gestoppt. Hintergrund seien “neben der ungewissen Sicherheitslage auch ungelöste Fragen der operativen Stabilität in Tel Aviv”, hieß es. Israel bereitet nach dem brutalen Angriff der palästinensischen Terrorgruppe Hamas offenbar eine Bodenoffensive im Gazastreifen vor.
Das Auswärtige Amt verwies nun auf zwei Flüge am Sonntag mit dem Ferienflieger Condor aus dem jordanischen Akaba. Die Stadt am Roten Meer liegt allerdings mehrere Stunden Auto- oder Busfahrt durch die Negev-Wüste von Tel Aviv entfernt. Zudem wird für die Einreise nach Jordanien ein Visum benötigt. Dies kann dem Auswärtigen Amt zufolge auch am Grenzübergang Akaba beantragt werden.
04:02 Uhr
EU-Ratspräsident Michel erwartet Gaza-Flüchtlingsstrom nach Europa
Der EU-Ratspräsident Charles Michel warnt angesichts des eskalierenden Konflikts zwischen Israel und der Hamas vor einem Anstieg der Flüchtlingsströme nach Europa. “Wenn es auf regionaler Ebene mehr Schwierigkeiten geben würde, hätten wir sofort riesige Schwierigkeiten auf europäischem Boden wegen der Flüchtlinge”, sagte der ehemalige belgische Ministerpräsident der Nachrichtenagentur AP. Das hätte gravierende Folgen und würde “die Polarisierung bei einem der umstrittensten Themen in vielen europäischen Ländern verstärken”, so Michel.
“Wir wissen, wie dies von einigen politischen Gruppen innerhalb der EU genutzt werden kann, um Kontroversen zu schüren und die EU noch mehr zu fragmentieren.” Er sei sich bewusst, dass es in Bezug auf das Thema Migration “in unseren Gesellschaften überall in der EU unterschiedliche Gefühle und Emotionen” gebe. Es sei wichtig, den Nahost-Konflikt nicht in die Europäische Union zu importieren. Es sei “nicht der richtige Zeitpunkt, um noch mehr Schwierigkeiten zu haben”, sagte Michel.
04:02 Uhr
Der Liveblog vom Freitag zum Nachlesen
Israels Ministerpräsident Netanyahu hat die bisherigen Gegenangriffe im Gazastreifen nur als “Anfang” bezeichnet – man werde die Hamas zerstören. Im Westjordanland kam es zu Unruhen. Die Entwicklungen im Liveblog zum Nachlesen.