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Erstmals seit Beginn des Nahost-Kriegs hat ein Lkw mit Treibstoff den Gazastreifen erreicht. Rettungskräfte im Gazastreifen können den UN zufolge kaum noch arbeiten. Alle Entwicklungen im Liveblog.
12:35 Uhr
UN warten auf grünes Licht höchster Stellen in Israel für Sprit-Deal
Zur Lösung des Treibstoffproblems im Gazastreifen fehlt nach Angaben des UN-Nothilfekoordinators Martin Griffiths nur noch die Zustimmung der israelischen Regierungsspitze. Er appellierte an “die höchsten Ebenen der israelischen Behörden”, grünes Licht für die benötigten Spritlieferungen zu geben. “Wir brauchen mindestens einige hunderttausende Liter Treibstoff, damit wir weitermachen können”, sagte Griffiths in Genf. “Wir haben Vereinbarungen in den Verhandlungen über ein Auffüllen (der Treibstofflager) erzielt, aber sie haben noch nicht die Zustimmung von den höchsten Ebenen der israelischen Behörden. Wir brauchen hier Entscheidungen”, verlangte er.
Für die UN habe der Schutz der Zivilbevölkerung höchste Priorität. “Wir sorgen uns um die Patienten in den Krankenhäusern, die nicht funktionieren”, sagte er. “Ich verstehe die Besorgnis der Israelis, die versuchen, die Führung der Hamas zu finden – aber das ist nicht unser Problem. Unser Problem ist es, die Menschen in Gaza vor dem zu schützen, was über sie hereinbricht.”
12:23 Uhr
Beweise für Waffenfunde angekündigt
Die israelische Armee befindet sich offenbar weiterhin in Teilen des Ai-Schifa-Krankenhauses, berichtet ARD-Korrespondentin Hanna Resch. Nach Angaben der Armee gehe es derzeit darum, Beweise zu sammeln, dass Extremisten in der Klinik waren. Bildbeweise für Waffenfunde sollen offenbar in den kommenden Stunden veröffentlicht werden.
Nach Angaben eines Sprechers des israelischen Militärs habe es im Krankenhaus selbst keine Kämpfe gegeben. Zu Auseinandersetzungen mit dem medizinischen Personal oder Zivilisten sei es nicht gekommen. Soldaten hätten auf dem Gelände aber Waffen und Infrastruktur von Extremisten gefunden.
12:14 Uhr
Abbas: “Krieg gegen die Existenz der Palästinenser”
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat Israel einen “Krieg gegen die Existenz der Palästinenser” vorgeworfen. In einer Rede anlässlich des 35. Jahrestags der palästinensischen Unabhängigkeitserklärung in Ramallah im besetzten Westjordanland sprach Abbas von einem “Genozid”, der sich “vor den Augen der Welt” abspiele. “Es ist ein Krieg gegen die Existenz der Palästinenser, gegen die nationale palästinensische Identität, die Identität des Landes und die Identität seiner Bewohner”, sagte er.
12:00 Uhr
Anbieter: Kommunikationsnetz in Gaza droht Ausfall
Wegen fehlenden Treibstoffs für die Stromerzeugung droht nach palästinensischen Angaben noch heute der Totalausfall der Kommunikationsnetze im Gazastreifen. Die Hauptrechenzentren müssten nach und nach außer Betrieb gehen, schrieb das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel auf Facebook. Derzeit seien die zentralen Netzwerkelemente ausschließlich auf Batterien angewiesen. Nun stehe ein vollständiger Telekommunikationsausfall in den kommenden Stunden bevor.
Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) hatte bereits Anfang der Woche vor einem Totalausfall der Telekommunikation am Donnerstag gewarnt.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
11:40 Uhr
WHO: Kontakt zu Al-Schifa-Klinik abgebrochen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach Angaben ihres Generaldirektors Tedros Adhanom Ghebreyesus den Kontakt zu Mitarbeitern des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt verloren. “Wir haben erneut den Kontakt zum medizinischen Personal des Krankenhauses verloren und sind sehr besorgt um ihre Sicherheit und die ihrer Patienten”, teilte er auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter) mit. Berichte über das Vordringen des israelischen Militärs in das seit Tagen belagerte Krankenhaus seien alarmierend.
11:39 Uhr
Besorgnis wegen Erstürmung von Krankenhaus in Gaza
Wegen der Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen durch die israelische Armee sind die Vereinten Nationen und das Rote Kreuz äußerst besorgt um die Sicherheit von Patienten, Flüchtlingen und medizinischem Personal in der Klinik.
UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths zeigte sich im Online-Dienst X “entsetzt” über das Vordringen von Soldaten in die Klinik. “Krankenhäuser sind kein Schlachtfeld”, erklärte er. Der Schutz von Neugeborenen, Patienten, medizinischem Personal und allen Zivilisten müsse Vorrang haben.
Ähnlich äußerte sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). In einer an die Nachrichtenagentur AFP in Genf übermittelten Erklärung hob das Rote Kreuz hervor, es müssten “alle Maßnahmen” ergriffen werden, um jegliche Konsequenzen für Kranke, Zivilisten und medizinisches Personal zu vermeiden.
11:33 Uhr
Unicef-Chefin fordert Ende des “Grauens”
Die Chefin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Catherine Russell, hat den Gazastreifen besucht und die Konfliktparteien aufgefordert, das “Grauen” in dem Küstengebiet zu beenden. “Was ich gesehen und gehört habe, war erschütternd”, erklärte Russell nach einem Besuch unter anderem in einem Krankenhaus. Es handelte sich um einen seltenen Besuch seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor mehr als einem Monat. “Die Menschen haben wiederholte Bombardierungen, Verluste und Vertreibung erlitten”, fuhr die Unicef-Chefin fort.
Im Gazastreifen gebe es “für die eine Million Kinder keinen sicheren Ort”. Sie appelliere “erneut an alle Parteien, dafür zu sorgen, dass die Kinder gemäß dem humanitären Völkerrecht geschützt werden und Hilfe erhalten”, erklärte Russell weiter. Nur die Konfliktparteien könnten dem “Grauen wirklich ein Ende setzen”.
11:23 Uhr
Israels Armee findet offenbar Waffen im Schifa-Krankenhaus
Israelische Soldaten haben bei einem stundenlangen Militäreinsatz im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen Berichten zufolge Waffen der islamistischen Hamas gefunden. Es gab demnach aber zunächst keine Hinweise dafür, dass in der Klinik in der Stadt Gaza auch Geiseln festgehalten werden, wie israelische Medien unter Berufung auf die Armee meldeten.
Israels Streitkräfte hofften aber, in dem Klinikkomplex Informationen über den Verbleib der verschleppten Geiseln zu finden. Bei dem Einmarsch in das größte Krankenhaus im Gazastreifen sei es nicht zu Spannungen zwischen den Truppen und Patienten oder Personal gekommen, hieß es weiter.
Zivilisten, die von der Hamas als menschliche Schutzschilde benutzt würden, solle kein Schaden zugefügt werden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Israels Militär habe zuvor auch eine “großangelegte Evakuierung des Krankenhauses ermöglicht und einen regelmäßigen Dialog mit den Krankenhausbehörden geführt.” Bei einem Gefecht vor der Klinik töteten Soldaten den Medienberichten zufolge mindestens fünf bewaffnete Hamas-Mitglieder. Israelische Soldaten seien nicht verletzt worden.
11:11 Uhr
Israel fordert zur Evakuierung mehrerer Stadtviertel in Gaza auf
Israels Armee hat Zivilisten in mehreren Vierteln der umkämpften Stadt Gaza im Gazastreifen dringend zur Evakuierung aufgefordert. Bis 16.00 Uhr Ortszeit sollten Bewohner zu ihrer eigenen Sicherheit in “die humanitäre Zone” im Süden des Küstenstreifens fliehen, schrieb ein Sprecher der Armee auf Arabisch auf der Plattform X.
Dabei nannte er auch das Flüchtlingsviertel Dschabalia. Zusätzlich veröffentlichte er eine Karte mit der eingezeichneten Fluchtroute. Zudem nannte der Sprecher zwei Viertel der Stadt Gaza, in denen es tagsüber eine humanitäre Kampfpause geben solle. Diese sollten die Bewohner zur Flucht in den Süden nutzen. Alle Zivilisten, die von der Terrororganisation Hamas an der Flucht gehindert würden, könnten sich per Telefon oder über die Plattform Telegram an die israelische Armee wenden, hieß es.
10:56 Uhr
Erster Lkw mit Treibstoff passiert Grenze zum Gazastreifen
Erstmals seit Beginn des Nahost-Krieges hat ein Lastwagen mit Treibstoff den Gazastreifen erreicht. Er fuhr von Ägypten aus über den Grenzübergang in Rafah. Das berichten ägyptische Medien. Laut Augenzeugen stehen zwei weitere Lastwagen bereits an der Grenze und warten darauf, sie passieren zu können.
Der Treibstoff werde an die Vereinten Nationen geliefert, um den Transport von Hilfsgütern zu erleichtern, nachdem die Lastwagen in dem palästinensischen Gebiet wegen Treibstoffmangels stillstünden, hieß es von ägyptischer Seite.
Seit dem 21. Oktober werden in begrenztem Umfang humanitäre Hilfslieferungen aus Ägypten in den Gazastreifen gebracht, aber Israel hatte sich bisher geweigert, Treibstoff einzulassen. Das Land befürchtet, dass er in die Hände der Terrororganisation Hamas geraten könnte. Die Vereinten Nationen hatten in den letzten Tagen davor gewarnt, dass sie ihre humanitären Maßnahmen, einschließlich der Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen, einstellen müssten, wenn ihre Treibstoffvorräte erschöpft seien.
09:53 Uhr
USA: Hamas nutzt Kliniken für militärische Zwecke
Auch die USA gehen davon aus, dass die Hamas im Gazastreifen Krankenhäuser für militärische Zwecke nutzt. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte: “Hamas und Mitglieder des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) nutzen einige Krankenhäuser im Gazastreifen – auch die Schifa-Klinik – und unter ihnen liegende Tunnel, um ihre Militäroperationen zu verbergen und voranzutreiben und um Geiseln festzuhalten”.
Das israelische Militär hatte unter Berufung auf Geheimdienstinformationen erklärt, die Terrororganisation steuere aus der Klinik heraus “terroristische Aktivitäten”. Israel ist überzeugt, dass sich unter dem Gelände eine Kommandozentrale der Hamas befindet. Die Palästinenserorganisation bestreitet das.
09:41 Uhr
Schuster: Erdogan ist kein legitimer politischer Partner Deutschlands
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sieht im türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan keinen legitimen politischen Partner Deutschlands. Bundeskanzler Olaf Scholz müsse bei Erdogans Besuch am Freitag deutlich machen, dass dessen “Relativierung des Hamas-Terrors unter keinen Umständen akzeptiert wird”, sagte Schuster dem “RedaktionsNetzwerk Deutschland”.
“Wer das Existenzrecht Israels nicht nur leugnet, sondern aktiv bekämpft, darf kein Partner für die deutsche Politik sein.” Erdogan befeuere mit seiner Propaganda auch den Aufruhr auf deutschen Straßen und den psychischen Terror gegen Juden in Deutschland, fügte der Zentralratspräsident hinzu. “Eine klare Verurteilung Erdogans Verhaltens wäre also auch aus innenpolitischer Sicht im Sinne des Kanzlers.”
09:09 Uhr
Israel tötet nach eigenen Angaben Hamas-Kämpfer in Klinik
Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge zu Beginn der Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt mehrere Kämpfer der radikal-islamistischen Palästinenser-Gruppe Hamas getötet. “Bevor unsere Soldaten in das Krankenhaus vorgedrungen sind, waren sie mit Sprengstoffsätzen und Gruppen von Terroristen konfrontiert. Es folgten Kämpfe, bei denen Terroristen getötet wurden”, teilte das Militär mit. Im israelischen Armeeradio war von fünf Toten die Rede. Zudem seien in dem Klinikgebäude Waffen gefunden worden.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
09:03 Uhr
Israel: UN-Lastwagen mit Hilfsgütern für Gazastreifen werden betankt
Nach Warnungen vor einem Zusammenbruch der humanitären Unterstützung im Gazastreifen wegen Spritmangels hat Israel angekündigt, Lastwagen mit Hilfsgütern heute betanken zu lassen. Die von der UN eingesetzten Lastwagen sollen am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten mit Diesel versorgt werden, wie die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde auf der Plattform X mitteilte. Damit komme Israel einer Anfrage der US-Regierung nach.
08:35 Uhr
Israels Armee bringt Brutkästen und Babynahrung in Al-Schifa-Klinik
Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge Brutkästen und Babynahrung in das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt gebracht. Der Militäreinsatz in der Klinik dauere zwar noch an, teilte das Militär mit. Die Brutkästen, Babynahrung und anderer Medizinbedarf seien aber in das Krankenhaus geliefert worden.
Die israelische Koordinationsstelle für Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten (COGAT) teilte auf der Plattform X Fotos, die das Material zeigen sollen. Medizinische Teams und arabischsprachige Soldaten seien vor Ort, um sicherzustellen, dass diese Hilfsgüter die Bedürftigen erreichen. “Unser Krieg ist gegen die Hamas, nicht gegen die Menschen in Gaza”, schrieb die Behörde.
08:32 Uhr
UN: Nur noch ein Krankenhaus in Nord-Gaza nimmt Patienten auf
Im nördlichen Gazastreifen nimmt nach UN-Angaben angesichts von Gefechten zwischen Israels Armee und islamistischer Hamas und wegen Treibstoffmangels nur noch ein Krankenhaus Patienten auf. Das Al-Ahli-Krankenhaus in der Stadt Gaza sei als einziges noch im Minimal-Betrieb, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA mit.
Alle anderen hätten den Betrieb wegen eines Mangels an Strom, medizinischem Material, Sauerstoff, Essen und Wasser eingestellt. Die Lage werde “verschlimmert durch Bombardements und Kämpfe in ihrer Umgebung”. Im Al-Ahli-Krankenhaus seien derzeit etwa 500 Patienten untergebracht.
22 der insgesamt 36 Krankenhäuser im gesamten Gazastreifen haben den Betrieb nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen eingestellt. Die 14 noch arbeitenden Häuser hätten “kaum genug Mittel, um entscheidende und lebensrettende Operationen” durchzuführen und Patienten zu versorgen, darunter diejenigen in der Intensivpflege, teilte die WHO mit.
07:54 Uhr
Heftige Schüsse in Al-Schifa-Krankenhaus
In der Nacht ist auf dem Gelände des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen nach Aussagen eines dort arbeitenden Arztes heftig gekämpft worden. Es habe stundenlange Schusswechsel und Bombardements gegeben, sagte Ahmed Muchallalati, Medizinier der größten Klinik des Küstenstreifens, der “Washington Post”.
Er habe israelische Panzer in Nähe des Klinikkomplexes gesehen. “Wir wissen nicht, was ihr Plan ist.” Er wolle trotzdem versuchen, sich weiter um die Patienten zu kümmern. Israel vermutet unter dem Krankenhausgelände eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas. Diese bestreitet das. Die BBC zitierte einen Augenzeugen in der Klinik, der von sechs Panzern und mehr als Hundert Soldaten auf dem Krankenhausgelände berichtete. Einige seien maskiert gewesen und hätten auf Arabisch gerufen: “Nicht bewegen, nicht bewegen!” Auch seien Rauchbomben zum Einsatz gekommen.
Der Nachrichtensender Al-Dschasira berichtet unter Berufung auf Mitarbeiter, dass sich in dem Krankenhaus schätzungsweise noch 650 Patienten befinden. Dem Arzt Muchallalati zufolge sind davon etwa 100 in Lebensgefahr. Zudem hielten sich dort 2.000 bis 3.000 Vertriebene auf sowie 700 Mediziner und Verwaltungsmitarbeiter. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
06:55 Uhr
UN: “Stillstand” bei Rettern und Krankenwagen
Rettungskräfte und Krankenwagen im Gazastreifen können wegen der Kämpfe und wegen Treibstoffmangels nach UN-Angaben kaum noch zu Einsätzen ausrücken. Die Lage habe “Retter und Krankenwagen in diesen Gebieten zum Stillstand kommen lassen”, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht mit.
Viele Hilferufe etwa wegen Familienangehöriger, die nach Angriffen unter Trümmern gefangen seien, bleiben demnach unerfüllt. Der Palästinensische Rote Halbmond teilte mit, die Hilfsorganisation habe “Hunderte Anrufe” erhalten mit der Bitte, Tote und Verletzte zu transportieren. Die Mitarbeiter könnten diese Opfer aber nicht erreichen.
05:53 Uhr
Hamas-Behörde: Soldaten im Keller des Al-Schifa-Komplexes
Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza sind die israelischen Streitkräfte in den Keller des Al-Schifa-Komplexes vorgedrungen. “Die Besatzungsarmee ist jetzt im Keller und durchsucht ihn. Sie sind im Inneren des Komplexes, schießen und werfen Sprengsätze”, sagte der Sprecher der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza, Aschraf al-Kidra, Reuters zufolge.
Die Armee sei zuerst in die Chirurgie und die Notaufnahme eingedrungen, sagte Mohammed Zakout, Leiter der Krankenhäuser im Gazastreifen, dem arabischen Fernsehsender Al-Dschasira. Das Militär bestätigte bislang nur eine Militäroperation im Krankenhaus zu führen. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
05:45 Uhr
Hamas macht auch USA für Eindringen verantwortlich
Als Reaktion auf das Eindringen des israelischen Militärs in das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza macht die Hamas auch US-Präsident Joe Biden dafür verantwortlich. Die Erklärung der US-Geheimdienste vom Dienstag, wonach die USA Israels Schlussfolgerung unterstützten, dass Militante von dem Komplex aus operierten, habe Israel “grünes Licht” für die Militäroperation gegeben, hieß es laut der Nachrichtenagentur Reuters von der Terrormiliz.
04:28 Uhr
Netanyahu wirbt für mehr Unterstützung
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat erneut für Unterstützung seines Landes im Kampf gegen die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen geworben. In einem Beitrag auf X (früher Twitter) wandte sich Netanyahu direkt an den kanadischen Premierminister Justin Trudeau: “Nicht Israel zielt absichtlich auf Zivilisten, sondern die Hamas enthauptet, verbrennt und massakriert Zivilisten im schlimmsten Horror, der seit dem Holocaust an Juden verübt wurde.” Er forderte: “Die Kräfte der Zivilisation müssen Israel dabei unterstützen, die Barbarei der Hamas zu besiegen.”
Zuvor hatte Trudeau laut Medienberichten auf einer Pressekonferenz in der kanadischen Provinz British Columbia die israelische Regierung “dringend” aufgefordert, in ihrem Kampf im Gazastreifen “maximale Zurückhaltung zu üben” und eine humanitäre Pause zu gewähren. Die Welt schaue zu. Im Fernsehen und in den sozialen Medien seien die Aussagen von Ärzten, Familienmitgliedern, Überlebenden sowie Kindern, die ihre Eltern verloren haben, zu hören. Trudeau fügte hinzu: “Die Welt ist Zeuge dieser Tötung von Frauen, Kindern und Babys. Das muss aufhören.”
02:41 Uhr
Demonstranten fordern Netanyahus Rücktritt
Hunderte Demonstranten haben vor dem israelischen Parlament den Rücktritt von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu gefordert. Teilnehmer warfen dem Regierungschef bei der Kundgebung am Dienstagabend vor, seines Amtes unwürdig zu sein, wie die Nachrichtenagentur AP berichtete. “Geh, geh, geh!”, skandierten sie demnach. Viele Demonstranten reckten Transparente mit Parolen hoch, die Netanyahu für den Terrorangriff der Hamas und anderer Extremistenorganisationen auf den Süden Israels am 7. Oktober verantwortlich machten.
02:21 Uhr
Israel meldet Militäroperation im Al-Schifa-Krankenhaus
Das israelische Militär ist nach eigenen Angaben im Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen gegen die militant-islamistische Palästinensergruppe Hamas vorgegangen. “Auf der Grundlage von Geheimdienstinformationen und einer operativen Notwendigkeit führen die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) eine präzise und gezielte Operation gegen die Hamas in einem bestimmten Bereich des Schifa-Krankenhauses durch”, teilte die Armee mit. Sie forderte alle Mitglieder der Terrormiliz im Krankenhaus auf, sich zu ergeben. Israel hatte zuvor die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde in Gaza vor dem Einsatz gewarnt.
02:09 Uhr
Israel will Treibstofflieferungen nach Gaza erlauben
Israel will nun doch Treibstofflieferungen in den Gazastreifen für humanitäre Zwecke zulassen. Man werde Lastwagen der Vereinten Nationen erlauben, über den Übergang Rafah an der Grenze zu Ägypten 24.000 Liter Treibstoff in das Gebiet zu bringen, teilte die für palästinensische Angelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat mit. Damit komme Israel einer Bitte der USA nach. Wann der Sprit in den Gazastreifen geliefert werden kann, wurde nicht erläutert.
02:41 Uhr
Der Liveblog vom Dienstag zum Nachlesen
In Washington haben sich Tausende Menschen zum “Marsch für Israel” und gegen Antisemitismus versammelt. Israels Armee hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über mehrere Regierungsgebäude in Gaza-Stadt übernommen. Alle Entwicklungen im Liveblog.