Wollen Sie lieber links oder rechts gepiekst werden? Eine Forschungsgruppe um Laura Ziegler von der Universität des Saarlandes hat gezeigt, dass diese Frage mehr als eine Floskel sein sollte.
In ihrer Arbeit, die in der Fachzeitschrift „eBioMedicine“ veröffentlicht wurde, zeigten die Forscher, dass einseitig Geimpfte einen besseren Schutz vor Covid-19-Erkrankungen erreichten als beidseitig Geimpfte.
Einseitige Impfung schützt besser vor schwerem Krankheitsverlauf
Für ihre Arbeit untersuchten Ziegler und ihr Team die Daten von 303 Personen, die während der Corona-Impfkampagne ihre Erst- und Zweitimpfungen mit dem Biontech-Impfstoff erhalten hatten – 147 davon zweimal in denselben Arm, 156 in den linken und den rechten Arm.
Einseitig Geimpfte zeigten nach der zweiten und dritten Impfung jeweils eine höhere Anzahl an sogenannten Killerzellen – Zellen, die das Coronavirus abtöten können – als beidseitig Geimpfte. Überdies bildeten einseitig Geimpfte jeweils Abwehrkörper aus, die besser an das Spike-Protein des Coronavirus‘ banden und dieses somit besser blockieren konnten.
Insgesamt verhinderte eine einseitige Impfung daher schwere Krankheitsverläufe besser als eine zweiseitige. Welcher Arm bei der ersten Impfung gewählt wurde, spielte allerdings keine Rolle.
Impfer und Impfling haben Einfluss auf Behandlungserfolg
Zieglers Forschungsergebnisse werfen ein neues Licht auf die Impfforschung: Während vergangene Arbeiten vor allem Impfstoff und Immunsystem untersucht hatten, könnte künftig vermehrt untersucht werden, wie Impfer und Impfling den Behandlungserfolg beeinflussen.
Laut „eBioMedicine“ könnten Zieglers Forschungsergebnisse zudem auf andere Impfungen übertragbar sei. Vorher müsste der Zusammenhang zwischen Impfarmwahl und Impfwirkung jedoch durch weitere Studien bestätigt werden.