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Die Musikerin Sinéad O’Connor ist tot. Medienberichten zufolge starb sie im Alter von 56 Jahren. International bekannt wurde sie im Jahr 1990 mit dem Song “Nothing Compares 2 U”.
Die irische Sängerin Sinéad O’Connor ist tot. Sie sei im Alter von 56 Jahren gestorben, berichteten die “Irish Times” und der Fernsehsender RTE. “Mit großer Trauer geben wir den Tod unserer geliebten Sinéad bekannt”, teilte die Familie in einem Statement laut RTE mit. “Ihre Familie und Freunde sind am Boden zerstört und haben in dieser sehr schwierigen Zeit um Privatsphäre gebeten.”
1987 gab sie ihr Debüt-Album “The Lion and the Cobra” heraus, das für einen Grammy nominiert war. Weltweite Bekanntheit erlangte sie 1990 mit dem Prince-Song “Nothing Compares 2 U”, der sich millionenfach verkaufte. Insgesamt gab sie zehn Studioalben heraus.
Sinéad O’Connor bei der Grammy-Verleihung am 22. Februar 1989. Ein Jahr später gelang ihr mit dem Song “Nothing Compares 2U” der weltweite Durchbruch.
Skandal um Papst-Foto
O’Connor war auch für ihren rasierten Kopf und ihre radikalen Ansichten zu Religion, Sex, Feminismus und Krieg bekannt. 1992 zerriss sie in der Fernsehsendung “Saturday Night Live” ein Foto von Papst Johannes Paul II.
1999 sorgte sie in Irland für Aufruhr, als sie Priesterin einer Abspaltung der römisch-katholischen Kirche wurde. Viele Jahre lang forderte sie eine umfassende Untersuchung des Ausmaßes der Rolle der Kirche bei der Verschleierung von sexualisierter Gewalt durch Geistliche.
Als sich Papst Benedikt XVI. 2010 bei Irland für die Missbrauchsfälle entschuldigte, verurteilte O’Connor die Entschuldigung, weil sie ihr nicht weit genug ging und forderte die Katholiken auf, die Messe zu boykottieren, bis eine umfassende Untersuchung der Rolle des Vatikans vorliege.
2018 konvertierte sie zum Islam und änderte ihren Namen in Shuhada Sadaqat, trat jedoch weiterhin unter dem Namen Sinead O’Connor auf. Im Jahr 2021 veröffentlichte sie ihre Memoiren “Rememberings”. O’Connor hinterlässt drei Kinder. Ihr Sohn Shane starb letztes Jahr im Alter von 17 Jahren.
Varadkar: “Sie wurde auf der ganzen Welt geliebt”
Irlands Premierminister Leo Varadkar äußerte sich bestürzt über O’Connors Tod. “Ihre Musik wurde auf der ganzen Welt geliebt und ihr Talent war unübertroffen und unvergleichlich”, schrieb er auf Twitter.
Colm O’Gorman, Geschäftsführer von Amnesty International Ireland, sagte: “Es ist schwer, sich einen Künstler vorzustellen, der den sozialen und kulturellen Einfluss von Sinéad hatte.”