Die Fußball-Weltmeisterschaft 2030 wird in Südamerika eröffnet und anschließend in Marokko, Spanien und Portugal ausgetragen. Das teilte der Weltverband FIFAnach einer Sitzung des FIFA-Councils in Zürich mit. Damit wird eine WM erstmals auf drei Kontinenten ausgetragen. Das Eröffnungsspiel soll dabei in Uruguay stattfinden, zwei weitere Partien in Argentinien und Paraguay. Damit will die FIFA auch das Jubiläum des Turniers entsprechend würdigen: Uruguay war 1930 Gastgeber der ersten Fußball-Weltmeisterschaft.
“In einer geteilten Welt vereinen FIFA und Fußball”
Ursprünglich wollten die drei südamerikanischen Länder die WM komplett austragen, was die FIFA aber ablehnte. Nach den drei Spielen geht das Turnier mit 48 Nationen in Marokko, Spanien und Portugal weiter. Alle sechs Teams sind damit auch automatisch für die Endrunde qualifiziert. Außerdem soll eine Jubiläumsfeier in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo stattfinden.
Die Ankündigung der FIFA kam überraschend. Eigentlich sollte das Turnier erst 2024 auf dem 74. FIFA-Kongress vergeben werden. “In einer geteilten Welt vereinen FIFA und Fußball”, sagte Weltverbands-Präsident Gianni Infantino. Er sprach weiter von “einer einzigartigen globalen Präsenz”, die das Turnier dank der Pläne einnehme.
Die WM 2026 wird in den USA, Mexiko und Kanada ausgespielt. Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 sollen sich laut FIFA-Mitteilung nur Vertreter aus Asien und Ozeanien bewerben. Saudi-Arabien kündigte kurz nach der FIFA-Entscheidung für 2030 seine Bewerbung für die darauffolgende Endrunde an. Man wolle ein Weltklasse-Turnier veranstalten und sich “vom anhaltenden sozialen und wirtschaftlichen Wandel Saudi-Arabiens und der tief verwurzelten Leidenschaft des Landes für Fußball inspirieren lassen”, hieß es in einer Mitteilung des nationalen Fußball-Verbands SAFF.
“FIFA setzt Zerstörung des größten Turniers der Welt fort”
Scharfe Kritik an der Entscheidung der FIFA-Spitze kam von der Fan-Organisation Football Supporters Europe (FSE). Besonders der selbst gesetzte Umweltaspekt des Weltverbands sei damit zunichtegemacht, teilten die FSE im Kurznachrichtendienst X mit: “Dieses Turnier umfasst sechs Länder, sechs verschiedene Zeitzonen, und es könnte Reisen von über 20.000 Kilometern beinhalten.” Insgesamt setze die FIFA “ihren Zyklus der Zerstörung des größten Turniers der Welt fort”, schrieben die Anhänger von FSE weiter: “Es ist schrecklich für die Fans, missachtet die Umwelt und rollt einem Gastgeber für 2034 den roten Teppich aus, der eine erschreckende Menschenrechtsbilanz aufweist.”
sti/jj (dpa, sid)