Sturmtief kommt auf Baden-Württemberg zu – Orkanböen im Schwarzwald
11.58 Uhr: Ein Tief bringt Sturm nach Baden-Württemberg. Schon im Laufe des Samstags nehmen Windgeschwindigkeiten im gesamten Land zu, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in Stuttgart sagte. „Es wird deutlich windiger als in den vergangenen Tagen“. Besonders ungemütlich wird es am Sonntag.
Dann erwartet der Wetterexperte auf dem Feldberg im Schwarzwald Orkanböen um 120 Kilometer pro Stunde – sogar extreme Orkanböen bis 150 km/h sind möglich. Im badischen und schwäbischen Bergland um 1000 Meter Höhe schwere Sturmböen oder auch orkanartige Böen bis 110 km/h drin. In den tiefen Lagen des gesamten Bundeslandes erwartet der Meteorologe verbreitet Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten um 80 Kilometer pro Stunde.
„Das ist schon eine Hausnummer“, ordnete der DWD-Mann ein. „Besonders in Wäldern, in Parks oder auch auf Friedhöfen besteht die Gefahr vor herabfallenden Ästen oder umstürzenden Bäumen.“ Viele Bäume trügen noch viel Laub und böten daher dem Wind viel Angriffsfläche.
Den Höhepunkt des Sturmtiefs mit den höchsten Windgeschwindigkeiten erwartet der Meteorologe am Sonntag um die Mittagszeit. Zwar lässt der Sturm bis zum Abend etwas nach, doch auch in der Nacht zum Montag sei im Bergland mit stürmischen Böen zu rechnen.
Der Wochenstart bleibt dem Experten zufolge im gesamten Land windig – und in allen Regionen wechselhaft. Fast alles sei am Montag möglich: Sonnige Abschnitte, aber auch Schauer und auch einzelne Gewitter teilweise mit Graupel.
Vorgeschmack auf den Winter: Erste Schneeflocken auf dem Feldberg
11.20 Uhr: Auf dem Feldberg sind die ersten Schneeflocken in diesem Herbst gefallen. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sanken die Temperaturen in der Hochlage des Schwarzwaldes auf minus zwei Grad Celsius. Der Schnee werde aber noch nicht liegen bleiben, sagte ein DWD-Meteorologe. Dafür sei der Boden noch nicht kalt genug.
Ein erster Schneefall in Gipfellagen sei für diese Zeit nichts Ungewöhnliches, sagte der Sprecher. Es handle sich aber nur um ein kurzes Intermezzo. „Mehr als ein paar Flöckchen werden es nicht werden.“ Die Kaltfront liege nun bereits über Osteuropa.
Für das Wochenende erwarten die Meteorologen regnerisches und zunehmend stürmisches Wetter. „Vor allem der Sonntag wird wild“, so der Wetter-Experte. „Auf dem Feldberg rechnen wir für Sonntag auch mit Orkanböen.“ In den Nächten könne es vor allem im Bergland frostig werden.
Deutscher Wetterdienst warnt vor Orkan- und Sturmböen
Samstag, 04. November um 7.54 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst warnt ab dem Nachmittag vor Orkanböen (Unwetter) auf dem Brocken. Auch Sturmböen, teilweise auch schwere Sturmböen in den Hochlagen der Mittelgebirge und den Alpen sind möglich. Verbreitet Windböen mit Ausnahme des Nordostens und den östlichen Regionen Bayerns. Leichter Frost und geringe Glätte am Alpenrand.
Wind und Regen zum Wochenende
11.01 Uhr: Wind und Regen bestimmen das Wetter zum Wochenende in Deutschland. Einzelne Gewitter sind an der Nordsee nicht ausgeschlossen, wie der Deutsche Wetterdienst am Freitag in Offenbach berichtete. Der Tiefdruckeinfluss lässt auch in der kommenden Woche nicht nach: Es bleibt mild, nass und teils stürmisch.
Ein neues Tiefdruckgebiet namens „Fred“ bringt am Samstag der Westhälfte Deutschlands dichte Wolken. „In der Osthälfte wird es heiter, teils sogar längere Zeit sonnig und bis zum Abend meist trocken“, sagte Meteorologin Jacqueline Kernn. „Am Sonntag wird dann auch die Osthälfte von dichten Wolken und Regen erfasst.“
Was die Temperaturen betrifft, ist das Wochenende sehr mild. Die Höchstwerte sind meist zweistellig und die Nächte frostfrei. Es weht allerdings ein frischer, teils stürmischer Wind. „Die Winterjacke braucht man noch nicht, aber Gummistiefel und Regenjacke sind treue Begleiter“, sagte Kernn.
Kreuzfahrtschiff gerät in Orkan: „Im Bett musste man sich festkrallen“
Freitag, 3. November, 08.20 Uhr: Das Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 3“, das erst jüngst in Bremerhaven ablegte, geriet nun in die heftigen Stürme vor der französischen Atlantikküste. In der Nacht zu Donnerstag musste die Crew laut eines Berichts des Portals „Schiffe und Kreuzfahrten“ die Außendecks sperren und Tische und Stühle gegen die Turbulenzen sichern.
Ein Passagier schrieb auf der Plattform Facebook über die stürmische Nacht auf Donnerstag: „Über 10 Meter Wellengang. Das Geschirr und alles, was nicht irgendwie gesichert war, flog durch die Gegend. Selbst im Bett musste man sich festkrallen, um nicht rauszufallen.“ Auch am nächsten Morgen sei der Wind immer noch heftig gewesen, der Wellengang bei sechs bis sieben Metern.
Während sich offenbar einige Passagiere übergeben mussten, wurde offenbar niemand ernsthaft verletzt. Die Stürme der vergangenen 36 Stunden kosteten in Europa jedoch einige Menschen ihr Leben.
Sturmgefahr in Deutschland – aber der „Killer-Orkan“ bleibt uns erspart
15.28 Uhr: Orkan Fred wird schwere Zerstörungen bringen, aber nicht in Deutschland. Jan Schenk von „The Weather Channel“, sagt, dass es in Deutschland zwar am Samstag und Sonntag auch zu Sturmböen und über den Bergen auch zu schweren Sturmböen kommen wird. Allerdings wird es in Deutschland keinen „Killer-Orkan“ geben. Orkan Fred trifft mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde auf die französische Atlantikküste und die Wellen können acht bis zehn Meter hoch sein. Allerdings verliert der Orkan sehr schnell an Kraft.
Hintergrund ist, dass der Jet in der Höhe ins Mittelmeer abbiegt. Damit fehlt dem Tiefdruckwirbel der Antrieb. Es ist so, als ob man in der Badewanne den Stöpsel wieder einsetzt. Der Wirbel geht dann auch sofort ein. Also Sturmgefahr in Deutschland ja, extreme Gefahr nein.
Frau von umstürzendem Baum erschlagen
13.07 Uhr: Eine junge Frau ist am Rammelsberg im Harz durch einen umstürzenden Baum tödlich verletzt worden. Hier tobt am Donnerstag ein Sturm, der deutlich stärker als erwartet ausfalle, teilte der Kreisfeuerwehrverband Goslar mit. Die Frau habe vom Rettungsdienst nicht mehr reanimiert werden können.
Ein Kriseninterventionsteam sei an der Unfallstelle und betreue die Angehörigen. Die Frau sei in Begleitung ihrer beiden kleinen Kinder und ihres Ehemannes am Rammelsberg gewesen. Das ist ein mehr als 600 Meter hoher Berg am Nordrand des Harzes. Er liegt in der Nähe von Goslar.
Die Kreisfeuerwehr Goslar koordinierte am Donnerstagmittag Einsätze an verschiedenen Orten. Am Mittag waren die Landstraßen L517 und L516 im Harz wegen umgestürzter Bäume teilweise gesperrt. Auch eine Stromleitung wurde beschädigt.
Orkan kappt in Frankreich Strom in 1,2 Millionen Haushalten
12.03 Uhr: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hat der Orkan „Emir“ Frankreich hart getroffen. Über eine Million Haushalte sind ohne Strom – und am Samstag wird bereits das nächste Tief vom Atlantik erwartet. Mehr dazu lesen Sie hier.
Sturm-Alarm! In vielen Regionen wird es heute gefährlich
07.30 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst warnt am heutigen Donnerstag (5 bis 20 Uhr) vor Sturmböen in weiten Teilen Deutschlands. Wie die Warnkarte (siehe unten) zeigt, sind von der Warnstufe Orange weite Teile Deutschlands betroffen. Der Wetterdienst warnt vor Windgeschwindigkeiten von 65 bis 85 km/h – in exponierten Lagen auch deutlich darüber.
Die Alarmstufe Orange gilt für die Bundesländer Bayern (am Alpenrand), Baden-Württemberg (nahezu die komplette Südhälfte), Saarland (die komplette Nordhälfte), Rheinland-Pfalz (der komplette Norden und Westen), Thüringen (vor allem den Südwesten und die Mitte), Hessen (die nördliche Hälfte), Nordrhein-Westfalen (nahezu komplett), Niedersachsen (vor allem im Westen und an der Küste sowie im äußersten Südosten) sowie Schleswig-Holstein (Westküste).
Für den Kreis Harz – Bergland (Oberharz) in Sachsen-Anhalt hat der Wetterdienst mittlerweile sogar die Unwetterwarnstufe Rot ausgerufen. Hier treten oberhalb von 1000 Metern Orkanböen mit Geschwindigkeiten zwischen 105 und 120 km/h auf.
Sturm- und Unwetterwarnung für Nord- und Ostseeküste
06.18 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst hat am frühen Donnerstagmorgen eine Sturm- und Unwetterwarnung für die deutsche Nord- und Ostseeküste herausgegeben. Ein Orkantief ziehe vom Ärmelkanal über England Richtung Nordsee, hieß es vom Wetterdienst. Bis zum Mittag werden demnach Sturmböen von bis zu 90 Kilometern pro Stunde erwartet.
An der Nordsee seien inbesondere Ostfriesland und Helgoland betroffen. An der Ostsee soll es mehrheitlich bei Starkwind bleiben, aber von Flensburg bis Fehmarn und auf Rügen sei mit stärkeren Windböen zu rechnen. Begleitet wird der Starkwind von dichter Bewölkung und Regenschauern bei Temperaturen zwischen 11 und 14 Grad. Zum Wochenende hin soll der Wind leicht abnehmen, es bleibt aber größtenteils stürmisch und regnerisch.
Orkantief zieht über Westeuropa: Überflutung und Sturmböen drohen
Donnerstag, 2. November, 04.00 Uhr: Nach heftigen Stürmen in der Nacht drohen Frankreichs Nordwesten und der englischen Südküste auch am Donnerstag Starkwind und Überflutungen. An der gesamten französischen Atlantikküste, der Nordküste sowie der östlichen Mittelmeerküste gilt laut Wetterdienst Météo France bis zum Abend Überschwemmungsgefahr durch Sturmwellen. Die stärksten Winde durch das Orkantief „Emir“, das international als „Ciaràn“ bekannt ist, dürften in Frankreich aber am Vormittag schon vorbei sein.
Hohe Windgeschwindigkeiten wurden in Großbritannien bis zum Vormittag in den Grafschaften Cornwall und Devon erwartet. Bis in den Abend hinein soll „Emir“ an der Südostküste von Hampshire bis Kent und Essex wüten. Der britische Wetterdienst Met Office warnte vor Lebensgefahr durch herumfliegende Trümmerteile und umstürzende Bäume.
In der Grafschaft Hampshire wurde von Mitternacht an ein Katastrophenfall (major incident) ausgerufen. Mehrere Fährunternehmen hatten ihre Verbindungen im Ärmelkanal für Donnerstag gestrichen. An der Küste wurde mit Überschwemmungen gerechnet. Die britische Küstenwache warnte Menschen davor, sich in Ufernähe aufzuhalten. Auf der Kanalinsel Jersey warnte der Wetterdienst in der Nacht zum Donnerstag vor Windböen, die am frühen Morgen eine Geschwindigkeit von nahezu 160 Stundenkilometern erreichen könnten.
In Frankreich wurde der Zugverkehr in den Regionen Bretagne, Normandie, Pays de Loire, Hauts de France und Centre Val de Loire für Donnerstag weitgehend eingestellt. In drei besonders stark betroffenen Départements rief Verkehrsminister Clément Beaune dazu auf, das Auto nicht zu benutzen. Auch Lastwagen durften zunächst nicht fahren. Teils sollten herabgesenkte Maximalgeschwindigkeiten im Straßenverkehr gelten. Gemeinden hatten noch am Mittwoch Dämme verstärkt und zusätzliche Barrikaden nahe der Küste errichtet.
An mehreren Orten Frankreichs kam es Medienberichten zufolge in der Nacht zu Stromausfällen, Bäume stürzten um. Im westlichen Departement Finistère wurde ein Mensch bei einem Verkehrsunfall leicht verletzt. Es gab etliche Feuerwehreinsätze. Am Flughafen Nantes konnten Flüge wegen der Wetterlage nicht landen und wurden Richtung Süden nach Toulouse umgeleitet.
Auch andere Länder dürften das Tief am Donnerstag zu spüren bekommen. In großen Teilen der Niederlande wurde vor dem Sturm gewarnt. Das Meteorologische Institut rechnet für den Donnerstag vor allem an den Küsten mit Böen von bis zu 110 Kilometer pro Stunde. Der Automobilclub ANWB appellierte an die Menschen, am Donnerstag möglichst zu Hause zu arbeiten. Wegen des starken Windes und schwerer Regenfälle würden extrem lange Staus erwartet.
In Belgien sollen Parks und andere bewaldete Flächen an manchen Orten vorsichtshalber geschlossen bleiben. Nach Angaben der Bahn wird am Donnerstag zwischen Frankreich und Belgien kein Zug verkehren. Den Angaben nach sollen zudem zwischen der Stadt Brügge und der Nordseeküste keine Züge fahren, für andere Züge gelte eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Nach Vorhersagen des Königlich Meteorologischen Instituts werden in Belgien Windböen zwischen 80 bis 90 km/h im Osten des Landes und 100 bis 110 km/h im Westen erwartet.
Deutschland soll von dem Tief auch etwas zu spüren bekommen, aber nur sehr abgeschwächt. Der Deutsche Wetterdienst erwartet Sturmböen von maximal 85 Kilometer pro Stunde vor allem in höheren Lagen und an der Nordseeküste, auf dem Brocken im Harz bis zu 100 Stundenkilometer.
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