- Vom 16. September bis 3. Oktober findet das 188. Oktoberfest in München statt.
- FOCUS online ist live vor Ort und begleitete das Oktoberfest für Sie.
Die wichtigsten Infos zur diesjährigen Wiesn im Überblick
Die nächsten Wochen stehen ganz im Zeichen von Bier, Brezn und Blasmusik. Deshalb haben wir alle Infos zum Oktoberfest 2023 für Sie.
CSU-Politikerin verlässt Wiesn-Tisch, weil Aiwanger dort sitzt
13.15 Uhr: Die Münchner Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) ist auf dem Oktoberfest von ihrem Tisch aufgestanden, weil, wie sie sagt, auch Hubert Aiwanger dort platziert wurde. Die Münchner „Abendzeitung“ fragte Aiwanger, ob ihn das störe. „Ich zwinge niemanden, neben mir zu sitzen. Die normale Bevölkerung will mit mir Selfies. Ich bin draußen kaum durchgekommen.“
Weiter zitiert ihn die „Abendzeitung“: „Von der CSU bin ich schon die letzten Jahre nichts anderes gewohnt. Die hat uns früher auch schon gemieden. Das ist eher ein Zweckbündnis.“ Er sitze dort, wo er die vergangenen fünf Jahre auch schon gesessen habe. Die CSU und Ministerpräsident Markus Söder hätten ihn im Wiesn-Zelt schon immer „auf Abstand“ gehalten.
Einen Handschlag zwischen Söder und Aiwanger im Wiesn-Zelt gab es nicht. „Das wollte er anscheinend vermeiden“, so Aiwanger. Das sei allerdings die vergangenen Jahre auch nicht anders gewesen.
O’Zapft is: Münchens Oberbürgermeister Reiter eröffnet die Wiesn mit zwei Schlägen
Samstag, 16. September 2023, 12:00: O’zapft is! Oberbürgermeister Reiter schlägt das Fass mit zwei Schlägen an. Die erste Maß geht an Ministerpräsident Markus Söder.
11:58: Söder fragt: „Habt ihr Lust auf unsere Wiesn?“ Das Publikum reagiert noch verhalten. „Jeder soll essen, was er will.“ Söder verspricht keine Steuererhöhungen für Speisen und Getränke.
11.55: Erste Fanfaren ertönen, als Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und Ministerpräsident Markus Söder den Festsaal betreten.
09.45: Die ersten Gäste warten bereits seit Morgengrauen auf die Eröffnung der 188. Wiesn. Um kurz nach neun Uhr wurden die Zugänge geöffnet und die ersten Besucher rannten auf das Gelände, um sich einen Platz in einem Festzelt zu sichern
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In den Zelten müssen sich die Gäste aber noch gedulden, bis sie das erste Bier trinken können: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wird um 12.00 Uhr das erste Fass anzapfen – erst dann gibt es Bier.
08.25 Uhr: „Ozapft is“, heißt es am Samstag wieder in München – das Oktoberfest beginnt. Um Punkt 12.00 Uhr wird Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das erste Fass Bier anzapfen und damit das größte Volksfest der Welt eröffnen. Die erste frisch gezapfte Maß bekommt Ministerpräsident Markus Söder (CSU), sie gebührt traditionell dem bayerischen Regierungschef.
Mit Spannung wird erwartet, wie viele Schläge der Oberbürgermeister beim Anstich braucht. Vor der Pandemie waren es stets zwei Schläge, nur im Vorjahr brauchte er nach zwei coronabedingt abgesagten Festen mit einem zudem schwereren Schlegel drei.
An die sechs Millionen Besucher werden an 18 Festtagen erwartet – mindestens. Denn die Zeichen stehen in diesem Jahr gut: Es gibt keine besonderen Corona-Sorgen und die Meteorologen sagen zumindest für das Eröffnungswochenende sonnig-warme Herbsttage vorher. Zudem dauert das Fest zwei Tage länger als sonst; es wurde über das erste Oktoberwochenende hinaus bis 3. Oktober – ein Dienstag – verlängert. 2022 kamen bei nass-kaltem Wetter mit rund 5,7 Millionen Besuchern weniger Gäste als üblich. Im Südteil des Festgeländes lockt erneut die Oidn Wiesn mit historischen Karussells und traditioneller Blasmusik.
Anders als auf anderen Volksfesten – etwa dem Gillamoos in Niederbayern mit den traditionellen politischen Bierzeltreden – wird die Landtagswahl in Bayern am 8. Oktober auf der Wiesn keine Rolle spielen. Die Betriebsvorschriften verbieten politische Veranstaltungen einschließlich Wahlkampf ebenso wie Werbe-Events.
Erneut werden auf dem Fest auch viele Prominente erwartet. Zum Anstich werden in der Ratsboxe des Schottenhamel-Zelts unter anderen der Urenkel des letzten bayerischen Königs, Franz Herzog von Bayern, die Präsidentin des Sozialverbands VdK und Ex-Biathletin, Verena Bentele, sowie SPD-Bundeschef Lars Klingbeil erwartet.
Die Unternehmerin Regine Sixt lädt erstmals seit der Pandemie zu ihrer Damenwiesn. Influencerin Cathy Hummels macht ihren Wiesn-Rundgang, und auch Schauspieler Ralf Moeller (64) hat seinen Besuch schon angekündigt. Er gehe davon aus, dass auch sein Freund Arnold Schwarzenegger, Hollywood-Star und Ex-Gouverneur von Kalifornien, sich die Wiesn nicht entgehen lassen werde, sagte Moeller.
Auf der Gästeliste der Promi-Veranstaltung Almauftrieb stehen zum 25. Jubiläum Scooter-Frontmann H.P. Baxxter, Stars des FC Bayern München (und Ex-Stars wie Hasan Salihamidžić) und gleich drei Ex-Partnerinnen von Boris Becker: Barbara Becker, Lilly Becker und seine Ex-Verlobte Sandy Meyer-Wölden.
Die Maß Bier kostet zwischen 12,60 Euro und 14,90 Euro. Das sind durchschnittlich rund 6,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Erstmals gibt es auf dem Festgelände kostenloses Trinkwasser. Vier Wasserspender wurden aufgestellt.
Rund 600 Polizeibeamte werden im Einsatz sein. Hinzu kommen rund 450 Sanitäter und 55 Ärzte der Wiesn-Sanitätsstation sowie deutlich über 2000 Ordner. Erneut gilt ein Verbot für größere Taschen und Rucksäcke. Über dem Festgelände herrscht ein Überflugverbot – auch für Drohnen. Für E-Tretroller gelten weiträumige Straßensperrungen rund ums Festgelände – ähnlich wie für Autos.
„Almauftrieb“ auf dem Oktoberfest: 25 Jahre Promis in Dirndl und Lederhosen
Freitag, 15. September, 6.58 Uhr: Es ist die wohl wichtigste Promi-Veranstaltung auf der Wiesn: Beim „Almauftrieb“, der traditionell am ersten Oktoberfest-Sonntag im Käfer-Zelt stattfindet, feierten schon Stars wie Arnold Schwarzenegger, Usain Bolt, Thomas Gottschalk, Mario Adorf – und Peter Maffay bei seinem angeblich einzigen dokumentierten Wiesn-Besuch.
Dabei war der „Almauftrieb“, der nun schon seit 25 Jahren stattfindet und an diesem Sonntag Jubiläum feiert, nie als Star-Event gedacht, wie Veranstalter Philip Greffenius betont.
„Die Idee war damals, ein generationenübergreifendes Event zu gründen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in München. „Damals war alles noch ein bisschen kleiner.“ Aber auch heute sei unter den 1000 Gästen eigentlich nur ein Bruchteil Prominente. „Aber die bekommen natürlich die größte Aufmerksamkeit.“
Auf der Jubiläums-Gästeliste in diesem Jahr stehen neben Scooter-Frontmann H.P. Baxxter, den Schauspielerinnen Marielle Ahrens, Luna Schweiger und Lilly Krug sowie Stammgast Giulia Siegel auch Stars des FC Bayern München (und Ex-Stars wie Hasan Salihamidžić) und gleich drei Ex-Partnerinnen von Boris Becker: Barbara Becker, Lilly Becker und seine Ex-Verlobte Sandy Meyer-Wölden.
„Es muss 1000 Geschichten geben darüber, wie viele Paare sich beim Almauftrieb gefunden oder auch wieder getrennt haben, aber die kenne ich nicht. Für Klatschgeschichten interessiere ich mich eigentlich nicht“, sagt Greffenius, dessen Sohn inzwischen auch mit ins Geschäft eingestiegen ist und dafür sorgt, dass der Kontakt zur jüngeren Generation nicht verloren geht.
Auch für Influencer ist der „Almauftrieb“ ein wichtiger Termin, wie Greffenius betont. Am Tisch des Instagram- und Facebook-Betreibers Meta dürfen beispielsweise nur Menschen mit mehr als einer Million Follower Platz nehmen.
„Wir reden hier von mehreren Hundert Millionen Reichweite, die wir allein durch die Influencer haben“, sagt Greffenius. 1,7 Millionen davon liefert Sängerin und Influencerin Sarah Engels, 1,6 Millionen der britische Basketballer Liam Carpenter und ganze 5,7 Millionen die Influencerin Paola Maria.
„Das Oktoberfest bietet ja auch schöne Bilder für so einen Influencer“, sagt Greffenius, der nach eigenen Angaben jedes Jahr viele Absagen verteilen muss. „Die Wiesn-Kulisse ist ja prädestiniert für Influencer.“
Er erzählt davon, dass ein Mann sich einmal als Mitglied der Familie Quandt ausgab und Greffenius zu einem angeblichen Geschäftstreffen in den Bayerischen Hof lockte – nur um einen Zugang zum „Almauftrieb“ zu ergattern.
„Es gibt wahnsinnig viele, die versuchen, sich vor Ort noch reinzuschmuggeln“, sagt Greffenius, der für das Jubiläum extra 1111 Flaschen Jubiläumswein organisiert hat. „Da sind tatsächlich auch schon welche rausgeflogen. Das passiert jedes Jahr.“
KI soll Wiesn-Sanitäter unterstützen
Donnerstag, 14. September, 16.05 Uhr: Auf dem Münchner Oktoberfest tummeln sich neben Einheimischen auch Feiernde aus aller Welt. Das führte in der Vergangenheit immer wieder zu Verständigungsproblemen. Besonders die Versorgung von ausländischen Verletzten wurde durch die Sprachbarrieren erschwert. Wie die „TZ“ meldet, bekommen die 450 Sanitäter auf dem Oktoberfest 2023 erstmals Hilfe von einer Künstlichen Intelligenz, die beim Übersetzen helfen soll.
Eine weitere Neuerung sind die beheizbaren Tragen und Betten. Bei der letztjährigen Schlechtwetter-Wiesn war es bei Patienten immer zu Unterkühlungen gekommen.
Für mehr Sicherheit: Festzelt Schottenhamel kooperiert mit Start-up
Mittwoch, 13. September, 06.37 Uhr: Ein Start-up aus München will Menschen helfen, die sich auf der Wiesn unsicher fühlen. Über die App „SafeNow“ können Besucher per Knopfdruck auf dem Smartphonebildschirm entweder Sicherheitsleute in der Nähe oder Familie und Freunde alarmieren. Dabei kann es sich bei der Notsituation etwa um eine gewalttätige Auseinandersetzung, einen sexuellen Übergriff oder ein medizinisches Problem handeln.
Wie Merkur.de berichtet, ist auch das Festzelt Schottenhamel offizieller Partner von „SafeNow“. Das Angebot kann also auch dort genutzt werden. Hier werden sogenannte „Beacons“ installiert, die im Ernstfall lokalisieren können, von wo genau der Hilferuf abgesendet wurde. So können die Sicherheitsleute schnellstmöglich eingreifen. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte Wiesnwirt Christian Schottenhamel: „Wir wünschen uns, dass sich die Gäste bei uns sicher fühlen.“
Wissen zum Angeben: 10 Fakten rund um das Oktoberfestbier
Dienstag, 12. September 2023: Nur noch ein paar Tage, bis München zum Oktoberfest einlädt. Wussten Sie, dass das Wiesnbier ganz besonders ist? Es hat einen höheren Alkoholgehalt und darf nur von bestimmten Brauereien gebraut werden. Die 10 wichtigsten Zahlen und Fakten haben wir Ihnen hier zusammengestellt:
O’zapft is! 10 spannende Fakten rund um das Oktoberfest-Bier
Oktoberfest ohne größere Corona-Sorgen – Ansteckungsgefahr bleibt
Montag, 11. September, 04.30 Uhr: Zwei Mal hat die Stadt München das Oktoberfest wegen Corona abgesagt, im vergangenen Jahr gab es noch besorgte Stimmen. Doch die Riesen-Wiesn-Welle blieb aus. Dieses Jahr besorgt Sars-CoV-2 die Infektiologen vor dem größten Volksfest der Welt nicht mehr als andere Erkältungskrankheiten.
Das Fest, zu dem von 16. September bis 3. Oktober rund sechs Millionen Gäste aus aller Welt erwartet werden, bleibt ein Spot für leicht übertragbare Atemwegsinfektionen. Schon vor der Pandemie grassierte alljährlich kurz nach dem Anstich in München die sogenannte „Wiesn-Grippe“.
Auch in diesem Jahr werde das Fest mit seinem Millionenpublikum und vollen Bierzelten die Zahl der Atemwegserkrankungen steigen lassen, sagt der Leiter der Infektiologie des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München, Christoph Spinner. „Aber ich sehe keine Notwendigkeit, Sars-CoV-2 noch besonders herauszuheben.“
Auch Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing, der Anfang 2020 die ersten Corona-Patienten in Deutschland behandelt hatte, sagt: „Es kann das Infektionsgeschehen durch die Wiesn etwas angeheizt werden.“ Es sei aber anders als in den ersten beiden Pandemie-Jahren absolut vertretbar, das Volksfest wie früher zu feiern. „Die Wiesn wird nicht dazu führen, dass die Intensivstationen volllaufen.“ Erreger feiern mit – Wie Experten die Lage für Corona und Grippe auf dem Oktoberfest einschätzen
Erstmals kostenloses Trinkwasser auf dem Oktoberfest
Samstag, 09. September, 19.05 Uhr: Auf dem Oktoberfest in München werden in diesem Jahr nach Angaben der Stadt erstmals vier Wasserspender aufgestellt. Dort können sich Gäste kostenlos mit Trinkwasser versorgen. Wie ein Sprecher am Freitag mitteilte, wurden die Zapfstellen auf dem Wiesn-Gelände bereits montiert. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) habe dort nun selbst probeweise Wasser abgefüllt. Das Oktoberfest dauert vom 16. September bis 3. Oktober.
Gerade an heißen Tagen sei kostenloses Trinkwasser wichtig, sagte Reiter. „Prima, dass das für heuer noch geklappt hat.“ Der Rathaus-Chef hofft, dass dieser Service auch in den kommenden Jahren angeboten werden könne. „Bereits vor einigen Wochen hatte ich die Münchner Gastronomen gebeten, die teilweise überteuerten Wasserpreise zu überdenken“, sagte er laut Mitteilung.
Den Angaben nach geht die Initiative mit den Wasserspendern auf einen Antrag aus dem Münchner Stadtrat zurück, der von einer breiten Mehrheit der Fraktionen mitgetragen wird. Die Zapfstellen seien behindertengerecht angelegt und befänden sich auf dem Festgelände außen an den WC-Anlagen in der Parallelstraße zwischen Wirte- und Schaustellerstraße.
Beim Gäubodenvolksfest in Straubing hatte es kürzlich ebenfalls eine Zapfstelle für kostenloses Trinkwasser gegeben. Der war gut angenommen worden. Angesichts der Hitze im August hatten sich davor immer wieder Warteschlangen gebildet.
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